
Limo-Plagiat:
Lidl reagiert auf Lemonaid-Vorwürfe
Der Discounter Lidl hat jetzt Antworten auf die harsche Kritik von Lemonaid - nur sagt sie die keinem. Gutes Krisenmanagement sieht anders aus.

Foto: Lemonaid
Die Empörung der Lemonaid-Fans ist auch heute noch zu spüren - vor allem auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen. Sie ärgern sich darüber, dass der Discounter Lidl drei Limo-Varianten im Sortiment hat, die vom Design und der Sortenauswahl an die Lemonaid-Getränke erinnern. Das hatte gestern Lemonaid-Gründer Paul Bethke öffentlich gemacht. Und nicht nur das: Die Hamburger Werbeagentur Honey hat Motive entworfen, die via Facebook verbreitet werden."Mit der Kopie von Lemonaid schmücken Sie sich mit unseren Werten, die Ihnen nicht zustehen. Sie täuschen derzeit Kunden, die mit dem Kauf einen sozialen Beitrag leisten wollen", schreibt Bethke an Lidl-Deutschland-Chef Jesper Hojer. Lemonaid legt Wert darauf, dass die Eistees und Limonaden aus Bio-Zutaten sind und aus dem Erlös Sozialprojekte gefördert werden.
Lidl lässt die Kritik jedoch bis jetzt an sich abprallen. Diejenigen, die ihrem Ärger auf der Facebook-Seite von Lidl Luft machen, bekommen keine Antwort - obwohl es inzwischen eine Stellungnahme von Lidl gibt.
Mario Köhler, Pressereferent des Discounters, entgegnet auf die Vorwürfe: "Bei der von Ihnen angesprochenen Limonade handelt es sich um ein Aktionsprodukt, das Mitte Juli für einen begrenzten Zeitraum in einigen Regionen Deutschlands erhältlich war und mittlerweile nicht mehr in unseren Filialen angeboten wird." Das erklärt auch, warum es gestern selbst bei eifrigster Recherche nicht im Onlineshop oder der Website zu finden war.
Den Vorwurf der Verbrauchertäuschung will Lidl nicht auf sich sitzen lassen. Dass es sich nicht um ein Bio-Produkt handelt, sei klar erkennbar: "Die verwendeten Zutaten deklarieren wir deutlich auf der Flasche." Die Ähnlichkeit bei der Flasche hat nach Angaben von Köhler nur einen Grund: "Mit dem Design unseres Produkts haben wir dem Wunsch des Kunden nach einer modernen, ansprechenden Verpackung entsprochen."
Ob die Antworten Unternehmenschef Bethke und die Lemonaid-Fans besänftigen können? Das wird Lidl wohl nie erfahren - zumindest solange nicht, wie Lidl Deutschland nicht ebenso öffentlich reagiert, wie die Kritik geäußert wurde.