
Duales System:
Lidl malt den eigenen grünen Punkt
Der Mutterkonzern von Lidl, die Schwarz-Gruppe, plant ein eigenes duales System. Ein lohnendes Geschäft, denn Lidl sorgt allein schon für viel Verpackungsmüll.

Foto: Lidl / Screenshot Youtube
Die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) will mit einem eigenen Mülltrennungssystem dem Grünen Punkt künftig Konkurrenz machen. Nach Presseberichten plant die Gruppe aus Heilbronn bis 2020 ein vollständiges duales System aufzusetzen, mit dem Verpackungen gesammelt und abgeholt, getrennt und der Verwertung zugeführt werden.
Bislang ist der Grüne Punkt Platzhirsch bei den dualen System. Das bekannteste von neun spezialisierten Firmen, die in Deutschland aktiv sind, wurde jüngst von dem Abfallunternehmen Remondis übernommen. Die Schwarz-Gruppe hatte ihrerseits im Sommer mit Tönsmeier aus Porta Westfalica den fünftgrößten Anbieter auf diesem Gebiet übernommen und will laut den Berichten mit PreZero Dual bis 2020 starten. 2019 läuft entsprechend ein alter Vertrag der Gruppe mit einem anderen Anbieter aus.
Etwa ein Zehntel allen Verpackungsmülls im deutschen Handel ist Spiegel-Schätzungen zufolge zuvor über die Theken der Schwarz-Gruppe gelaufen. Ein großes Potenzial für die Gruppe, die damit das erste Handelsunternehmen in Deutschland wäre, das in ein eigenes duales System investiert.
Ab dem 1. Januar des kommenden Jahres werden die Händler ohnehin stärker in die Verantwortung genommen: Nach dem neuen Verpackungsgesetz muss sich jeder Hersteller und Händler, der verpackte Waren an private Endverbraucher verkauft, mit einer Lizenz an einem dualen System beteiligen. Jeder Wettbewerber und Kunde kann zudem in einem öffentlichen Register einsehen, ob ein Unternehmen dort registriert ist.
Seit zwei Wochen wirbt Lidl mit der ehemaligen Kultband Culcha Candela und ihrem Hit "Hammer":
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