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Lego: Nur China und Online bringen Plus
Der beliebte Spieleklassiker aus Dänemark schwächelt, nicht zuletzt wegen des schwachen US-Dollars. Der Lichtblick für Lego liegt im Osten - bei den konsumfreudigen Chinesen.

Foto: Lego
Der dänische Spielzeughersteller Lego hat sich nach einer Talfahrt im vergangenen Jahr wieder stabilisiert. Die Verkaufszahlen konnte im ersten Halbjahr 2018 um ein Prozent gesteigert werden. Aufgrund des schwachen US-Dollars brachte das unterm Strich aber nicht mehr in die Firmenkasse. In den USA machte sich zudem die Pleite des Spielwarenhauses Toys R'Us negativ bemerkbar. Der Umsatz lag mit 14,3 Milliarden dänischen Kronen (1,9 Mrd Euro) fünf Prozent unter dem des Vorjahreszeitraumes. Der operative Gewinn verringerte sich um vier Prozent auf 4,2 Milliarden Kronen (563 Mio Euro).
Dennoch ist Lego-Chef Niels Christiansen zuversichtlich: "Die Zwischenergebnisse zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte er bei der Vorstellung der Halbjahresergebnisse. "Unsere Fortschritte sind vielversprechend, aber wir müssen am Ball bleiben, da es dauern wird, bis wir wieder ein nachhaltiges Wachstum verzeichnen."
Unter den neuen Produkten waren die Lego-Creator-Achterbahn, die Jurassic-World-Serie und der Bugatti-Chiron erfolgreich. Dauerbrenner seien die Produktreihen Technic, Ninjago, Creator und Classic. Gut angenommen werde auch Lego Boost, eine Kombination aus Bauen, Programmieren und Robotik für jüngere Kinder.
Besonders das Wachstum aus Aktivitäten in den digitalen und E-Commerce-Plattformen sei sehr ermutigend, so Christiansen weiter. Das Spielen mit digitalen Medien steht zunehmend in Konkurrenz zu den traditionellen Klötzchen. Lego Life, eine digitale Plattform, auf der Kinder ihre Lego-Bauwerke präsentieren können, entwickelt sich gut und hat derzeit mehr als vier Millionen Nutzer in fast 30 Ländern.
Den Trend zu digitalen Alternativen hat Lego in den vergangenen Jahren vor allem in Europa zu spüren bekommen. Währungsbereinigt wuchs der Umsatz in Westeuropa im niedrigen einstelligen Bereich. In China hingegen lagen die Erlöse in den ersten sechs Monaten des Jahres im zweistelligen Bereich. Dort wird Lego auch weiter investieren und zwei neue Flagship-Stores eröffnen, einen in Shanghai im September 2018 und einen zweiten in Peking Anfang 2019. Darüber hinaus baut Lego die Partnerschaft mit dem Internet-Unternehmen Tencent aus.
Für die Zukunft prognostiziert Christiansen eine weitere Konvergenz: "Bei Lego geht es um die unendlichen Möglichkeiten, die im Baustein stecken, und das wird immer im Mittelpunkt stehen. Wir sehen aber auch spannende Möglichkeiten, den Stein durch die Verschmelzung von digitalem und physischem Spiel auf neue Weise zum Leben zu erwecken. Zum Beispiel haben wir kürzlich Lego-Duplo-Züge und ein Lego-Batmobile auf den Markt gebracht, die mit einer App neue, unterhaltsame Möglichkeiten zum Bauen und Spielen schaffen."
am/mit dpa