Cyber-Mobbing:
Lanz und Bieber: Stimmungsmache per Online-Petition
Nicht nur der Fall Markus Lanz zeigt aktuell, wie mit Online-Petitionen Stimmung gemacht werden kann. In den USA fordern über 180.000 Unterzeichner die Ausweisung des Popsängers Justin Bieber.
Der Fall Markus Lanz zeigt aktuell, wie mit Online-Petitionen Stimmung gemacht werden kann. Nach der Petition gegen Lanz kam die Petition gegen die Petition und dann die Petition gegen die Löschung der Petition gegen die Petition. Die Plattform, auf der diese ganzen Anträge entstanden sind, möchte in Zukunft keine Plattform mehr für Kampagnen gegen einzelne Personen sein und hat ihre Nutzungsbedingungen inzwischen geändert.
In den USA ist anders. Hier muss sich nun sogar Präsident Barack Obama mit einem Fall von Cybermobbing beschäftigen. Auf der Seite des Weißen Hauses haben sich innerhalb einer Woche mehr als 180.000 Unterstützer bei einer Petition für die Ausweisung des Popsängers Justin Bieber eingetragen. Das Weiße Haus hat sich verpflichtet, auf Petitionen mit mehr als 100.000 Unterstützern zu reagieren. Allerdings gibt es dafür keine Frist. Die Antwort könnte also auch jahrelang auf sich warten lassen.
Hier geht es zwar nicht um eine politische Diskussion, Rundfunkgebühren und die Forderung, einen Moderator abzusetzen, sondern um einen Jugendlichen außer Rand und Band. Doch auch bei Justin Bieber wird eine Petition für eine Online-Kampagne gegen eine Person eingesetzt.
"Wir wollen, dass der gefährliche, rücksichtlose, destruktive und Drogen missbrauchende Justin Bieber aus den USA abgeschoben wird", heißt es in dem Begehren. "Er gefährdet nicht nur die Sicherheit unseres Volkes, sondern ist auch ein schrecklicher Einfluss auf unsere Jugend."
Der 19-Jährige Popstar Bieber stammt aus Kanada und war in den vergangenen Wochen immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Zunächst hatte ihm sein Nachbar vorgeworfen, Eier auf sein Haus geworfen und damit einen hohen Schaden verursacht zu haben. Danach war Bieber im Luxus-Urlaubsort Miami Beach angetrunken, unter Drogen und ohne gültigen Führerschein bei einem illegalen Straßenrennen festgenommen worden.
Nun hat er auch in seiner Heimat Kanada Ärger mit der Justiz. Dem Sänger wird vorgeworfen, den Fahrer einer Limousine geschlagen zu haben, wie die Polizei in der ostkanadischen Metropole Toronto am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Bieber muss am 10. März vor einem Gericht erscheinen.
Den Angaben der Polizei zufolge wurde Bieber am 30. Dezember gemeinsam mit fünf Begleitern von einer Limousine vor einem Nachtclub in Toronto abgeholt. Auf der anschließenden Fahrt zu einem Hotel soll es Streit zwischen dem Chauffeur und einem der Insassen gegeben haben. Ein Mann soll daraufhin dem Fahrer mehrfach auf den Hinterkopf geschlagen haben. Dieser stoppte den Wagen und rief die Polizei. Der Schläger verschwand demnach, bevor Beamte eintrafen. "Unsere Position ist, dass Mr. Bieber unschuldig ist", teilte der Anwalt des Sängers, Brian Greenspan, laut dem kanadischen Sender CBC mit. Er gehe davon aus, dass das Gericht den Fall als geringfügigen Verstoß behandeln werde. (fm/dpa)