Krisenmanager fürchten Social Media-Effekt
Social Media kann eine Unternehmenskrise beschleunigen. Entsprechend fürchten die Krisenmanager auch den Social Media-Effekt. Das hat eine Umfrage der Kommunikationsagentur Burson-Marsteller unter über 800 Managern ergeben.
Social Media kann eine Unternehmenskrise beschleunigen. Nicht nur Kitkat, die Bahn und Pril haben das in den vergangenen Jahren erlebt. Entsprechend fürchten die Krisenmanager auch den Social Media-Effekt. Das hat eine Umfrage der Kommunikationsagentur Burson-Marsteller unter über 800 Managern ergeben. Dennoch hat nur etwa die Hälfte der befragten Unternehmen einen Krisenplan.
Auch wenn der "Shitstorm" gefürchtet ist, als Auslöser für Krisen sehen die Manager negative Social-Media-Kampagnen nicht auf Platz eins. Die mangelnde Produktsicherheit hat für 40 Prozent den größten Einfluss auf eine schlechte Reputation. Negative Auswirkungen durch Social-Media-Kampagnen befürchten 30 Prozent der Befragten. Auch ein Blick auf die tatsächlichen Krisen zeigt, dass die meisten auf kontrovers diskutierte Unternehmensentwicklungen, logistische Probleme oder Sicherheitsrisiken zurückgehen. Immerhin 16 Prozent der Krisen wurden durch kritische oder negative New Media Kampagnen ausgelöst.
Ist die Krise angelaufen, wird die Kommunikation durch die neuen digitalen Medien schwieriger. Das gaben rund zwei Drittel der Befragten an. Die größte Herausforderung sei heute die Notwendigkeit, extrem schnell zu reagieren, antworteten 50 Prozent. Gleichzeitig ist auch über die Hälfte davon überzeugt, dass Social Media bei der Bewältigung hilft. Diese Erkenntnisse führen allerdings nicht zu einer besseren Vorbereitung. Nur 54 Prozent der Unternehmen haben laut Studie einen Krisenplan. Dementsprechend hält fast die Hälfte der Entscheider (47 Prozent) die bestehende Krisenplanung in ihrem Unternehmen für lückenhaft. Etwa jeder zweite Befragte musste zugeben, dass sein Team über keine ausreichenden Kompetenzen im Social Web verfügt.
Doch mit einem entsprechenden Plan könnte ein Unternehmen Umsatzeinbußen in Folge einer Krise abfedern, ist die Agentur überzeugt. Laut der Umfrage hatten 41 Prozent der Unternehmen ohne Krisenplan deutliche finanzielle Verluste, aber nur 30 Prozent der Unternehmen mit Krisenplan.