
"Tote Mädchen lügen nicht":
Kinderärzte fordern Verbot der Netflix-Serie
"Große Gefahr insbesondere für psychisch kranke und labile junge Menschen": So urteilt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte über die Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht".

Foto: Netflix
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte spricht sich für ein Verbot der Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" aus. Man sehe in ihr eine "große Gefahr insbesondere für psychisch kranke und labile junge Menschen", erklärte der Verband am Donnerstag.
Hintergrund: Die Serie, die im Original "13 Reasons Why" heißt, thematisiert den Suizid der Schülerin Hannah Baker. Die Produktion wurde bereits vor Start heftig krisitiert. Gegner fürchten, dass die mitunter detaillierte Darstellung suizidgefährdete Menschen dazu bringen könnte, sie sich als Vorbild zu nehmen.
"Jugendliche, die sich mit der Idee der Selbsttötung beschäftigen, werden durch die Serie möglicherweise in Richtung Tat beeinflusst", erklärt nun der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Netflix verweist darauf, dass es bei der Serie eine Kindersicherung gebe und auch bei Zuschauern über 16 Jahren mit Warnhinweisen gearbeitet werde.
Obwohl viele Zuschauer und Experten die Serie als drastisch empfinden, kündigte Netflix Anfang Juni eine zweite Staffel an. Hannah Baker kündigte an, dem Publikum in Staffel zwei die Geschichte ihres Lebens zu erzählen - und warum sie es beendete.
W&V Online/dpa