Gründungsgeschäftsführer:
Kennt TV und Web: Arte-Mann Hager lenkt ARD/ZDF-Jugendangebot
Multimedial ausgebildet und jung: Den Gründungsgeschäftsführer für den gemeinsamen Netz-Jugendkanal haben ARD und ZDF mit Florian Hager bei Arte gefunden.
Die Weichen für das Mitte 2016 startende Online-Jugendangebot von ARD und ZDF stellt Florian Hager. Der 38-Jährige – bisher stellvertretender Programmdirektor von Arte - wird zum Gründungsgeschäftsführer der geplanten Offerte bestellt. Eingetütet von den Intendanten von ARD und ZDF, hat der Verwaltungsrat des federführenden SWR die Personalie am Freitag abgenickt.
Hager kennt nicht nur TV: Der stellvertretende Programmdirektor ist beim Kulturkanal Arte zugleich Hauptabteilungsleiter Programmplanung TV+Web . Er arbeitete nach Studien der Medientechnik, Informatik und Multimedia sowie Publizistik und Filmwissenschaft zunächst als Redakteur und dann als Referent des Arte-Präsidenten und Direktors Europäische Satellitenprogramm im ZDF. Im Juli 2009 übernahm der die Projektleitung zum Aufbau der Internetplattform "Arte Creative". 2011 wurde er zum Hauptabteilungsleiter Neue Medien bei Arte ernannt und war dort für den Auf- und Ausbau des Internetangebotes zuständig. Seit September 2012 wirkt Florian Hager als stellvertretender Programmdirektor und Hauptabteilungsleiter Programmplanung TV+Web beim Sender.
SWR-Intendant Peter Boudgoust beschwört das Können des jüngsten öffentlich-rechtlichen Programmgeschäftsführers: "Florian Hager gehört zu den kreativsten Köpfen bei der Entwicklung innovativer transmedialer Formate. Seine programmliche Expertise als erfahrener öffentlich-rechtlicher Medienmanager machen Florian Hager zur ersten Wahl als Programmgeschäftsführer des Onlineangebots von ARD und ZDF." Hager selbst will mit dem jungen Angebot "eine Plattform für die Weiterentwicklung von Bewegtbildinhalten" schaffen, wie ihn die Sender in einer gemeinsamen Mitteilung zitieren.
Seit Oktober steht fest, dass der von ARD und ZDF geplante Jugendkanal "nur" im Internet an den Start gehen soll. Ein eigenes Angebot in Radio und Fernsehen soll es nach dem Willen der Länder nicht geben. Dem ursprünglich geplanten Multimedia-Auftritt für 14- bis 29-Jährige in Fernsehen, Radio und im Netz haben die Ministerpräsidenten der Länder im Herbst 2014 eine Absage erteilt. Das werbefreie Projekt sollte in der geplanten Form 45 Millionen Euro pro Jahr kosten. Die ARD wollte 30 Millionen Euro übernehmen, das ZDF 15 Millionen Euro. Der SWR ließ durchblicken, dass eine Beschränkung auf Online nur geringfügig günstiger kommen würde.