Broschüre online:
SWR plant mit Jugendkanal ab 2016
Über das Social Web verbreitet der SWR "gute Gründe" für den geplanten Jugendkanal von ARD und ZDF. Eine Broschüre wirbt vor der politischen Entscheidung für das crossmediale Vorhaben.
Im Oktober wollen die Ministerpräsidenten der Länder über den geplanten Jugendkanal von ARD und ZDF abstimmen. Der bei der ARD zuständige SWR trommelt ab sofort mit einer multimedialen Broschüre für das Vorhaben, die der Sender online gestellt hat. Via Twitter verbreitet die SWR-Pressestelle die "guten Gründe für das Jugendangebot". Daraus geht hervor, dass auf einen Start im Jahr 2016 hingearbeitet wird und dass ARD und ZDF für den Jugendkanal 45 Millionen Euro intern aus den Etats der Digitalkanäle umschichten wollen. Einsfestival, das jetzt junge EinsPlus und ZDFkultur sollen dafür eingestellt werden. Motto: "Aus drei mach 1". 30 Millionen Euro soll demnach die ARD beisteuern, 15 Millionen das ZDF. Ein Großteil dieses Etats soll aus dem frei werdenden Budget der anderen Spartensender gestemmt werden.
Gute Gründe für das geplante Jugendangebot von ARD und ZDF: http://t.co/PWUTpL6pct
— SWR (@SWRpresse) September 10, 2014
In der Broschüre versichert der SWR, dass das neue crossmediale Angebot für alle Kanäle keinen aufwändigen neuen Apparat erfordere, "weil es auf vorhandene Strukturen setzt – sowohl personell, räumlich als auch technisch". Produziert werde in bereits bestehenden Redaktionen, jeder Sender werde auf Grundlage eines Verteilungsschlüssels Programm zuliefern, heißt es da. Und: "Eine kleine Geschäftsführung wird das Gesamtangebot koordinieren und steuern." Wenn sich alle 16 Regierungschefs für das crossmediale Jugendangebot im Herbst entscheiden würden, könne es "voraussichtlich im Jahr 2016 an den Start gehen", so der SWR. Auch das Programmkonzept für die junge Zielgruppe wird vorgestellt: "Interaktive Livesendungen, Nachrichten für die Zielgruppe, spannende Reportagen, junge Comedy, Spielfilme aus dem Repertoire von ARD und ZDF, Musik- und Sportevents." Das sei alles im Budget enthalten, weil die Sendermütter "bereits vorhandene Strukturen und Synergien nutzen und neue, günstige Produktionswege etablieren werden".
Der gemeinsame Jugendkanal für ARD und ZDF hängt seit dem Frühjahr in der Schwebe, zumal sich die Sender bei Finanzierung und Umsetzung noch nicht einig gewesen sind. Daher haben die Landesväter ihre Entscheidung erst einmal ausgesetzt und auf den Herbst vertagt. Im März hatte der federführende SWR noch einen Start im Herbst 2015 für möglich gehalten. Schon damals gab SWR-Intendant Peter Boudgoust die Losung aus, dass nach dem Abnicken des Projektes ein gutes Jahr ins Land ziehen würde, bis der Sender an den Start gehen könne.