Keine Angst vor dem Panda: was die vermeintlichen Verlierer zur Google-Änderung sagen
Googles Panda-Update könnte Vergleichsportalen und Personensuchmaschinen das Leben schwer machen. Auch Holtzbrincks Portal Gutefrage.net ist betroffen. W&V Online hat mit Yasni-Chef Stefan Rühl und Stephan Roppel von Holtzbrinck gesprochen.
"Kein Grund, in Panik zu verfallen", findet Yasni-Geschäftsführer Steffen Rühl angesichts des sogenannten Panda-Updates von Google. Die Suchmaschine hat vergangene Woche ihren Such-Algorithmus geändert. Das Ziel: den Nutzer mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Internetseiten sollen für Menschen optimiert werden, nicht für Google, so die Philosophie hinter der Änderung. Ersten Auswertungen zufolge haben vor allem Vergleichsportale verloren, aber auch Personen-Suchen wie Yasni und das Holtzbrinck-Portal Gutefrage.net sind mit einigen Suchbegriffen im Google-Ranking abgerutscht.
Stephan Roppel, Geschäftsführer von Gutefrage.net bestätigt, dass die Effekte auf die Reichweite spürbar sind. Doch wie sich die Änderung auf die Zugriffszahlen auswirken, "lässt sich ohnehin erst nach einigen Tagen und nicht nach einer kurzen Momentaufnahme analysieren." Abgesehen davon sucht laut Roppel "schon heute ein großer Teil unserer Nutzer direkt in unserer Community Fragen und Antworten." Laut Branchenkennern soll der Traffic-Einbruch bei dem Frage-Portal zwischen zwölf und 15 Prozent liegen.
Zu der Änderung des Traffics kann auch Yasni-Chef Rühl noch keine gesicherten Aussagen treffen. Er geht aber derzeit nur von einem Verlust im einstelligen Prozentbereich aus. Schwankungen um die zehn Prozent seien ohnehin normal. "Die Auswertungen von SEO-Dienstleistern wie Sistrix oder Sumo sind Stichproben für einzelne Suchbegriffe und bildeten nicht den gesamten Google-Index ab", so Rühl. Wenn einzelne Suchergebnisse nun schlechter ranken, helfe das letztlich auch seiner Plattform. Denn die Ergebnisse, die nun schlechter ranken, liefern weniger Mehrwert für den Nutzer. Diese will Yasni aus der Suche bei Google ausblenden. Als Mehrwert sieht Rühl die Möglichkeit, auf seiner Plattform Personen und Begriffe in Kombination zu suchen und damit andere Ergebnisse als Google zu erhalten. Nicht alle User sehen das auch so. "Wir polarisieren", weiß auch Rühl. Er hofft dennoch, mit der Personen-Suche die User zu überzeugen, und zwar inzwischen auch in den Niederlanden, Brasilien und Kanada. Dort starteten diese Woche eigene Plattformen.
Laut dem Technikmagazin "t3n" sind vor allem folgende fünf Punkte für ein Abrutschen im Google-Ranking verantwortlich: Wenig Inhalt, viel Drumherum. Leere Seiten, die nur der internen Verlinkung dienen. Zu viele ähnliche Inhalte. Zu viel Werbung. Sowie affiliate Links und automatisch generierte Inhalte.