Fans vs. ARD:
Kann eine Punkband den Naidoo-ESC verhindern?
Die ARD macht weiter Negativschlagzeilen mit dem Plan, Xavier Naidoo zum ESC 2016 zu schicken. Gegner wollen den umstrittenen Sänger nun ersetzen oder ausbremsen.
Gegen die ARD-Pläne für den ESC und insbesondere gegen die Grand-Prix-Teilnahme des umstrittenen Sängers Xavier Naidoo regt sich weiter heftiger Widerstand. Inzwischen laufen im Internet mehrere Petitionen gegen das Vorhaben des zuständigen NDR, den Sänger konkurrenzlos für den Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm antreten zu lassen. Die Initiative "Keine ESC 2016-Teilnahme für Xavier Naidoo" etwa hatte bis zum Freitagmittag rund 13.000 Unterstützer. Beim Parallelprojekt ”Gegen die Teilnahme von Xavier Naidoo am Eurovision Song Contest 2016“ signierten bis zu diesem Zeitpunkt rund 9900 Leute.
Andere wollen den Naidoo-ESC durch Konkurrenz verhindern. So soll eine Bochumer Punkband dem Mannheimer Barden die Teilnahme für Deutschland beim ESC 2016 streitig machen: Der Journalistenblog Ruhrbarone hat eine Online-Petition für die Band "Wolfgang Wendland und die Kassierer" gestartet, knapp 7000 Unterstützer unterschrieben.
Wendland selbst zeigte sich gegenüber "dpa" überrascht; er möchte aber ”auf jeden Fall“ in Stockholm antreten. ”Mich hat sehr gestört, dass Herr Naidoo gesetzt ist“, sagte er am Freitag. Der Musiker und Satiriker, der sich bei Auftritten schon mal auszieht, ist auch für politische Aktionen bekannt. Bei der Bundestagswahl 2005 war er für die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD) angetreten, im September hatte er für das Amt des Bochumer Oberbürgermeisters kandidiert.
Zum Hintergrund: Die ARD verzichtet in diesem Jahr auf einen Vorentscheid. Dafür wurde vom NDR Naidoo dazu bestimmt, im kommenden Mai nach Schweden zu reisen und dort zu singen. Nur über den Song, den der Mannheimer mit starker Vox-Präsenz in Stockholm anstimmen wird, entscheidet das Publikum.
ps/dpa