Kampf dem Hass: Benetton bringt internationale Kuss-Kampagne mit Merkel in der Hauptrolle
Ob das klug ist? Während der Erkältungssaison kommen die Kuss-Kampagnen: Benetton will Liebe statt Hass auf der Welt verbreiten. Hehres Ziel: Die Motive sehen Sie hier.
Die Erkältungsviren drehen die Runde, und da sollen wir alle küssen wie wild? Erst eröffnet Friendscout die Kussgalerie, nun kommt Benetton mit einer internationalen Anti-Hass-Kampagne. In den Hauptrollen: Angela Merkel, Nicolas Sarkozy, "Wir sind Papst" Benedikt XVI., Barack Obama, der chinesische Politiker Hu Jintao, der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu und einige Weltmächtigen mehr. (Merkel und Sarkozy haben sich schon hier sehr lieb.)
Parallel zum Kampagnenstart gibt die italienische Modefirma die Gründung der Stiftung "Unhate" bekannt. Liebe allein könne den Hass überwinden, dieser Grundgedanke stehe hinter der Kampagne, die Alessandro Benetton, Geschäftsführer der Benetton Group Spa, in Paris im Flagshipstore vorgestellt hat. Verantwortlich für die Kommuniaktionsstrategie ist Fabrica, das Benetton-eigene Zentrum für Kommunikationsforschung. Zum Handeln will Benetton mit den Motiven aufrufen und die Nähe zwischen Völkern, Religionen, Kulturen sowie das Verständnis für die Rechte anderer fördern. Wenn schon die globale Liebe eine Utopie bleibe, so sei wenigstens die Einladung, nicht zu hassen, ein realistisches Ziel, erklärt Alessandro Benetton.
Die weltweite "Unhate"-Kampagne wird Internet und Soziale Netze sowie Plakate und einen Online-Film einsetzen. Gleichzeitig sei sie "tief in den historischen Werten von Benetton verankert": Es ist nicht das erste Mal, das Benetton mit Küssen wirbt - oder Werbung überrascht, die gar nichts mit konventionellem Modemarketing zu tun hat. In den 90ern sorgten Motive des Hausfotografen Olivero Toscani für einen handfesten Skandal, weil sie Tabus zeigte, etwa ein küssendes Paar Nonne-Priester oder blutverschmierte Kleidung.
Nun ist erneut der Kuss das Thema, allgemein anerkanntes Symbol der Liebe, aber hier zwischen Führungspersönlichkeiten der Welt: Barack Obama und der Chinesische Politiker Hu Jintao; Papst Benedikt XVI und Ahmed Mohamed el-Tayeb, Imam der Moschee Al-Azhar in Kairo (Islam-Forschungszentrum der Sunniten); der Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas und der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu.
Anstelle einer Agentur ist Fabrica, Treviso/Italien, für die Kampagne zuständig. Das von Benetton finanzierte Zentrum für Kommunikationsforschung wurde 1994 gegründet und eine Brücke zwischen Kultur und Industrie schlagen sowie Jugendliche aus aller Welt fördern. Fabrica vergibt Jahresstipendien an junge Künstler, die so unter der Führung von Experten kulturelle und soziale Kommunikationsprojekte in den Bereichen Design, visuelle Kommunikation, Fotografie, Interaction, Video, Musik, Medienprodukte erarbeiten können. Basis sind reale Projekte, die Kommunikation als Instrument für bewusste soziale Veränderung einsetzen. Auch das Benetton-Magazin "Colors" entstand hier.