Nach Content-Verlust:
Jetzt auch Filme: Netflix produziert noch mehr selbst
Streaminganbieter schnappen Streaminganbieter Netflix Serien und Filme weg: Jetzt wird noch mehr selbst gedreht! Der erste Netflix-Film kommt im Herbst.
Not macht kreativ: Netflix dreht nach dem Verlust diverser Serien und Kassenknüller nun auch Filme selbst. Zum Auftakt soll der Roman "Beasts of No Nation" von Uzodinma Iweala verfilmt werden. Regie führt Cary Fukunaga, der bereits den HBO-Hit "True Detective" verantwortete. Voraussichtlich Mitte Oktober soll der Streifen zu sehen sein. Des Weiteren soll Netflix mit namhaften Schauspielern wie Brad Pitt oder Adam Sandler über Film-Projekte sprechen. Unter anderem berichten US-Medien über die Western-Komödie "The Ridiculous Six" mit Sandler, die noch in diesem Jahr abrufbar sein soll.
Zum Hintergrund: Netflix spürt die harte Konkurrenz im Streaming-Markt nun selbst. Will McKinley, Experte rund um den Anbieter, hat vor wenigen Tagen offen gelegt, dass im Juli mehr als 500 Filme und Serien aus dem Netflix-Sortiment verschwinden werden. Zu den "Opfern" zählen etwa die Klassiker "Knight Rider" und "Mission Impossible". Und wer "Melrose Place" bei Netflix sucht, dürfte künftig nur noch beim CBS-eigenen kostenpflichtigen Dienst fündig werden, den das Network gerade aufzubauen versucht. Der wird natürlich erst einmal mit dem eigenen Content bestückt. Der Kampf um die Inhalte ist eröffnet - wie hierzulande der Olympia-Deal mit Discovery verdeutlicht.
Offiziell macht Netflix keine Angaben zur Library. Der US-Dienst "Mashable" beruft sich auf Nutzer, die die Veränderungen im Film- und Serienstock aufmerksam verfolgen. Ins Konzept passt das Mehr an Produktionen indes schon: Vor allem mit eigenproduzierten Reihen wie "Orange Is The New Black" sorgt der weltgrößte Videostreamer für Zulauf.
Hierzulande ist die Marke erst seit vergangenem Herbst aktiv. Um weiter voran zu kommen, will sich der US-Anbieter auch mit neuester Technik von der Masse abheben: Netflix ist Partner von Samsung bei Flachbildfernsehern mit ultrahochauflösenden Bildschirmen. Auf der Preview für die IFA in Berlin tritt der südkoreanische Elektronikkonzern erstmals gemeinsam mit dem Streaming-Anbieter auf, zumal Anbieter wie Netflix deutlich schneller als die Fernsehanstalten den neuen und aufwändigen Standard umsetzen können. Einen ersten Demokanal startet hierzulande etwa die Astra-Tochter HD+ im Herbst. Samsung jedenfalls lobt den neuen Partner: Netflix sei einer der ersten Anbieter, die Inhalte in Ultra-HD senden. Zudem setze das amerikanische Unternehmen auf die neue HDR-Technik, die für bessere Kontraste und Farben sorgen soll, heißt es.