
Abschied nach dem Umbau:
Jessica Peppel-Schulz verlässt Condé Nast
Peppel-Schulz, die im März 2019 als CEO zu dem Publisher kam, geht Ende Mai. Das Deutschland-Geschäft wird künftig von London aus gesteuert - von Europa-Chefin Natalia Gamero del Castillo.

Foto: Gert Krautbauer für UDG
Nachdem der Konzern Condé Nast seit geraumer Zeit international umbaut, wurde auch schon über einen möglichen Ausstieg von Deutschland-CEO Jessica Peppel-Schulz spekuliert. Nun ist es offiziell: Peppel-Schulz, die im März 2019 bei dem Publisher einstieg, wird das Haus Ende Mai verlassen.
Die Managerin kündigte das via Zoom im Rahmen des Morning Briefing mit dem deutschen Team an – und verabschiedete sich auch noch mit einer Dankes-Mail, die auch an die internationalen Kollegen ging, insbesondere Condé Nast-CEO Roger Lynch. "Es war mir eine Ehre, Teil dieses Teams zu sein, und ich kann ohne Zweifel sagen, dass dies ein unglaubliches und unvergessliches Kapitel in meinem Leben und meiner Karriere war", so Peppel-Schulz. Sie sei "stolz darauf, mit so talentierten Menschen zusammengearbeitet zu haben."
Auch angesichts der Pandemie und den außergewöhnlichen Umständen hätten die Initiativen, Wachstumspläne und Kreativität des Hauses nie nachgelassen. "Unsere harte Zusammenarbeit hat den Grundstein für die nächste Etappe von Condé Nast Germany gelegt und ich bin gespannt, wie viel davon durch unsere globale Transformation gedeiht."
Ziel: die Trendwende
Viel Transformation gab es auch während der Zeit von Peppel-Schulz im Haus. Unter ihrer Führung wurde Condé Nast Germany umgebaut – und auch verschlankt. Ihr Ziel: Der Verlag sollte wieder zu einem "modernen, innovativen und profitablen Medienunternehmen" werden – vor allem an der Profitabilität hatte es zuletzt gehapert.
Mittlerweile sieht es diesbezüglich wieder besser aus. Das erste Quartal des laufenden Jahres hat sich jedenfalls ganz ordentlich entwickelt. So wurde bei der Frauenmarke Glamour währen der Pandemie 2020 die Trendwende geschafft; die Prognose für 2021 ist ebenfalls positiv. Bei allen Titeln haben sich die Abo-Zahlen gesteigert, am meisten bei der Vogue: Das Flaggschiff verzeichnet in dieser Kategorie im ersten Quartal ein 50-prozentiges Plus. Beim Architectural Digest (AD) sind es 17 Prozent, bei Glamour 14 Prozent, das Männer-Lifestyle-Blatt GQ legte um 13 Prozent an Abonnenten gegenüber dem Vorjahresquartal zu.
Auch im Werbegeschäft sieht es wieder freundlicher aus: Die Print-Buchungen liegen demnach im ersten Quartal "weit über Vorjahr" – und das, obwohl dies normalerweise das schwächste Quartal ist. Das Digitalgeschäft hat ergänzend über alle Marken hinweg zwischen 30 und 130 Prozent zugelegt. Eine Basis, auf der nun Natalia Gamero del Castillo aufbauen wird. Sie ist seit Ende 2020 Managing Director of Europe und wird in dieser Position das Deutschland-Geschäft künftig mitbetreuen.