Eine zweite Analyse belegt zeitgleich, wie wichtig angesichts sinkender Vertriebserlöse und Gesamtumsätze von Tageszeitungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz das Investment in Online ist. In der Studie "Zeitungen 2018" aus der Reihe Mediareports Prognos wird geschildert, wie die Printerlöse in den nächsten fünf Jahren deutlich zurückgehen werden. "Was ansteigt, ist der Anteil digitaler Umsätze. Deren Bedeutung bleibt aber überschaubar", meinen die Forscher. Und listen auf: Die Umsätze aus Online-Werbung, ePaper und Paid Content werden demnach bis 2018 ihren Anteil an den Zeitungsumsätzen insgesamt verdoppeln. Die gedruckte Zeitung werde aber auch 2018 noch für einen Umsatzanteil von mehr als 80 Prozent sorgen, heißt es. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 lag der Anteil bei über 90 Prozent. Vor allem die digitale Rubriken seien ein "prioritäres Aktivitätsfeld". Dort gelte es für Zeitungsverlage in Deutschland und Österreich gegenüber branchenfremden Akteuren wie eBay, Monster oder Scout24 - aufzuschließen und die Marktführerschaft zu erreichen. "Die Schweizer Zeitungsverlage Ringier und Tamedia zeigen, dass dies möglich ist", meint Mediareports Prognos.

Als Zusatzgeschäfte der Verlage machen die Forscher alles in allem digitale Rubrikenmärkte und Portale für digitale Prospekte aus, Plattformen für Preisvergleiche oder E-Shopping sowie Dienstleistungen wie Marketing-Support oder Consulting, Internet- oder Telekommunikationsdienste und Briefdienste. Kehrseite des Erfolgs der Printmacher im Netz: "Je positiver sich die Aktivitäten außerhalb des Zeitungs-Kerngeschäfts entwickeln, desto eher werden sich Zeitungsverlage fragen, ob sich Geschäfte auf Basis journalistischer Aktivitäten wirtschaftlich noch lohnen und langfristig Bestand haben können", heißt es abschließend in "Zeitungen 2018".


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.