WDR Mediagroup erhöht Spotpreise:
Im WDR-Radio wird Werbung rar und teurer
Weniger Werbezeit, weniger Werbewellen, weniger Werbekombis: Das neue WDR-Gesetz prägt die Radio-Preisliste 2017 der WDR Mediagroup.
Fürs Radiojahr 2017, dem ersten ohne Werbung auf WDR 4, hebt Vermarkter WDR Mediagroup die Funkpreise an. "Werbeschaltungen in WDR 2, 1Live und der Radiokombination WDR Best of 14-49 werden im nächsten Jahr durchschnittlich um 7,7 Prozent teurer", teilt die WDR-Tochter am Mittwoch mit.
In der Folge steigt der durchschnittliche Tausend-Kontaktpreis (TKP; Montag bis Freitag, 30 Sek, E 14-49) um 2,6 Prozent. 30 Sekunden Werbung auf WDR 2 kosten 2017 montags bis freitags 2175 Euro, bei 1Live 3877,50 Euro und in der WDR Best of 14-49 künftig 5930 Euro. Laut Barbara Wiewer, Geschäftsleiterin Marketing und Vertrieb bei der WDR Mediagroup, basiert das Plus auf den bestätigten oder erhöhten Reichweiten der WDR-Programme bei der letzten MA Radio.
Doch Wiewer räumt auch ein: "Diese Leistung haben wir bei der Preiskalkulation ebenso berücksichtigt wie die Verknappung des Angebots als Folge des neuen WDR-Gesetzes." Ab 2017 könne aufgrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen insgesamt 75 Minuten Werbung auf WDR 2 und 1Live gebucht werden. Daher entfallen zukünftig die bisherigen Belegungsmöglichkeiten auf WDR 4 sowie die Radiokombinationen WDR Best of und WDR Best of 30+.
WDR-Gesetz verordnet weniger Werbezeit und weniger Werbewellen
WDR 4 wird 2017 als erster Sender nach dem vom Land NRW besiegelten Reklamebann für die WDR-Radioprogramme werbefrei. Die öffentlich-rechtliche Welle hatte bisher im Jahresdurchschnitt werktags 15 Minuten Werbung gesendet. Sie fallen zum Jahreswechsel weg.
Der WDR setzt so eine rechtliche Vorgabe des Landes NRW um. Mitte Februar trat das neue WDR-Gesetz in Kraft, wonach Radiowerbung beim ARD-Sender reduziert werden muss. Demnach dürfen die WDR-Radioprogramme ab 1. Januar 2017 statt bisher 90 nur noch 75 Minuten Werbung werktags im Jahresdurchschnitt senden. Zudem darf ab dann nur noch auf zwei WDR-Wellen Radiowerbung laufen. Ab 1. Januar 2019 darf außerdem nur noch eine WDR-Welle Radiowerbung senden - dann werktags 60 Minuten im Monatsdurchschnitt.
Erst kürzlich musste der Vermarkter bekannt geben, dass er unter anderem in Folge der reduzierten Werbemöglichkeiten bis ins Jahr 2022 von 470 Stellen 150 bis 170 Vollzeitbeschäftigungen sozial verträglich abbauen werde.
AS&S Radio erweitert Portfolio um Radio ffn und Energy Bremen
Übrigens: Auch die AS&S Radio, nationaler Vermarkter der ARD-Wellen, hat am Mittwoch die neuen Preise kommuniziert. Ab 2017 wird zudem das Produktportfolio rund um die AS&S Radio Deutschland-Kombi um den neuen Mandanten Radio ffn und Energy Bremen erweitert. Auf Basis der neuen Angebotsstruktur ergibt sich ein TKP von 4,36 Euro (Montag bis Freitag, 30 Sek, E14-49). Der absolute Preis liegt bei 21.570 Euro.
Wer wissen will, was die Kombibelegung beim zweiten großen Audiovermarkter RMS im kommenden Jahr kostet – hier geht es zur Preisliste.