Springer, Funke, Burda:
Im Urheberrecht vereint: Verleger steigen bei VG Media der Sender ein

Verlage wie Springer, Funke, Burda und Madsack steigen mit 50 Prozent als Gesellschafter bei der VG Media der TV- und Radiosender ein.

Text: Petra Schwegler

18. Februar 2014

Zwölf Verlage – darunter die Dickschiffe Springer, Funke Mediengruppe und Burda - steigen als Gesellschafter in die VG Media ein und übernehmen bei der bisherigen Verwertungsgesellschaft der TV- und Radiosender 50 Prozent. "Im Wege einer Erhöhung des Stammkapitals", heißt es dazu von der VG Media aus Berlin. Noch muss das Kartellamt die Unbedenklichkeit des Konstrukts aussprechen, bevor VG Media Vollzug melden kann. Zum Ziel der neuen Liaison heißt es: "Die Gesellschafter, dreizehn private Fernseh- und Hörfunk-Sendeunternehmen und zwölf Presseverlage, unterstreichen mit diesem Schritt die Notwendigkeit einer solidarischen Wahrnehmung der Urheber- und Leistungsschutzrechte der privaten Medienunternehmen und deren konsequente Durchsetzung gegenüber unterschiedlichsten Nutzern." Verleger und Sender sind nun also im Kampf um ihr Urheberrecht geeint.

Für die Altgesellschafter aus der Senderecke macht Conrad Albert, Vorstand Legal, Distribution & Regulatory Affairs bei der ProSiebenSat.1 Media AG deutlich, dass deutsche Medienunternehmen gemeinsam dem globalen Wettbewerb begegnen müssten: "Im Zeitalter der sich rasant entwickelnden Digitalisierung sind ein möglichst umfangreiches Rechteportfolio und eine breite Gesellschafterbasis für eine konsequente und kollektive Rechtsdurchsetzung der Urheber- und Leistungsschutzrechte der privaten Medienwirtschaft gegenüber international agierenden Infrastrukturbetreibern unerlässlich", so der Manager aus München. Für die Neuzugäge sagt Springer-Chef Mathias Döpfner: "Wir haben jetzt die große Chance, selbst über die gewerbliche Verwertung von journalistischen Inhalten zu entscheiden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Gestaltung unserer digitalen Zukunft und zugleich ein Beitrag zur Sicherung von publizistischer Qualität und Vielfalt, auch im Interesse der Journalisten." Die Verwertung durch die VG Media halte Springer "für den besten Weg". Auch regionale Zeitungsverlage sind im neuen Verleger-Anteil der VG Media vertreten.

Über eine Teilhabe von Springer und Burda an der VG Media, um dort das neu verankerte Presse-Leistungsschutzrecht wahrnehmen zu lassen, ist seit Herbst 2013 spekuliert worden. Nicht dabei sind nun die vermuteten Zweifler, darunter "FAZ", "SZ" und "Spiegel".

Die neuen Mitglieder der VG Media sind:

Aschendorff Medien

Axel Springer

Burda

Evangelischer Presseverband Norddeutschland

Funke Mediengruppe

M. DuMont Schauberg

Münchener Zeitungs-Verlag ("Merkur")

Presse-Druck und Verlags-GmbH ("Augsburger Allgemeine")

Rheinische Post

Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag

Verlagsgesellschaft Madsack