Space10 Kopenhagen:
Ikea rückt vom Großraumbüro ab
In Kopenhagen hat Ikea mit Space10 ein Design- und Innovationslabor gegründet, in dem neue Arbeitsplatzmodelle getestet werden. Offene Büros sind dort passé.
Vor drei Jahren hat Ikea in Kopenhagen sein Design-Startup Space10 gegründet, das sowohl Innovationslabor als auch Ausstellungsraum ist. Soeben wurde Space10 von "Fast Company" zu einer der "World's Most Innovative Companies 2019" gewählt. Space10 gilt auch als Experimentierfeld für verschiedene Arbeitsplatz-Modelle.
Genau hier hat Space10 nun nachgebessert und versucht, eine Büro-Architektur zu schaffen, die sowohl private Rückzugsräume als auch offene Flächen bietet. An der Umgestaltung war Spacon & X, spezialisiert auf Interior Design, beteiligt. Leitthema der Umgestaltung: Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft.
"Die Abkehr von den offenen Flächen war der Schlüssel - und der Ausgangspunkt für die Umgestaltung", sagt Kevin Curran, einer der Manager bei Space10. "Jetzt, da Space10 sich selbst und seine Bedürfnisse besser kennt, sehen wir klarer, was funktioniert und was nicht", ergänzt Malene Hvidt, eine der drei Gründer von Spacon & X. "Es war chaotisch", so Curran, "vor allem als die Büroflächen mit dem Dreifachen der Kapazität belegt waren."
Für die Umgestaltung entscheidend, so schildert Space10 es in seinem Blog, waren neueste Studien zum Thema Arbeitsplatzgestaltung. In Großraumbüros verbringen die Menschen 73 Prozent weniger Zeit damit, sich mit Kollegen persönlich auszutauschen, sondern weichen lieber auf Mails oder anderes aus. Untersuchungen zur Gesundheit legen außerdem nahe, dass der Blutdruck steigt, wenn es zu wenig Abschirmung gibt.
Die Flächen sind über drei Stockwerke verteilt. Dort arbeiten 27 festangestellte Mitarbeiter, dazu kommen Kreative und Spezialisten für verschiedene Projekte. Außerdem finden zahlreiche Events statt.
Teil von Space10 sind auch eine Versuchsküche und ein Studio im Keller. Im 1. Stock liegen die neuen Büros: flexible On-Demand-Büros mit Schallschutz sowie Konferenzräume. "Innerhalb dieses kleinen Projekts werfen wir einen Blick in die Zukunft der Arbeitswelt", sagt Nikoline Carlsen, Mitgründerin von Spacon & X.