
GIM-Studie:
Ich mag Tiere, heiß und fettig!
Was Menschen beim Kauf von Lebensmitteln wichtig ist, und welche Konsequenzen das für Werbung hat, eruierten die Forscher von GIM, Gesellschaft für innovative Marktforschung.

Foto: W&V
Der Heißhunger kommt in Wellen. Werktags bricht das Gelüst erstmals zwischen 9 und 10 Uhr aus, am stärksten jedoch am Nachmittag, so gegen 15 Uhr. Die dritte größere Welle meldet sich pünktlich zur Tagesschau um 20 Uhr.
Die Gesellschaft für innovative Marktforschung GIM aus Heidelberg ist dem Ernährungsverhalten der Deutschen nachgegangen. Für die Werbungtreibenden lassen sich daraus markante Ergebnisse ableiten, etwa, zu welchen Zeiten Werbung auf Gelüste am besten trifft – oder auch, wie es um Markenbewusstsein am PoS steht.
Das gute Gewissen kauft mit
Auffällig: Qualität, Regionalität, Gütesiegel wie Bio oder Fairtrade und umwelt- sowie tierfreundliche Produktion und Verarbeitung sind dem Verbraucher äußerst wichtig. Rund die Hälfte der Bevölkerung achtet auf genau diese Kriterien. Die Einstellung zu Tieren, heiß und fettig, wie es die Band Creme 21 einst sang, hat sich stark verändert.
Zwar gibt es immer noch ein Drittel der Befragten, die hauptsächlich auf Sonderangebote schielen, doch fast ebenso viele, 27 Prozent, geben gern mehr Geld für exquisite Markenlebensmittel aus.
Einige Ergebnisse dieser GIM-Studie hätten sich auch in der aktuellen Titelstory "Ernährungskult – Essen oder nicht essen?" des "Spiegel" wohlgefühlt: So verzichten 39 Prozent der Menschen auf bestimmte Lebensmittel oder Zusätze wie Fertigprodukte, Zucker oder Farbstoffe. Und 47 Prozent befolgen tatsächlich einen bestimmten Ernährungsplan, legen also Wert auf Vollwert- oder Rohkost. Sieht man den Menschen ja nicht immer an.
Das GIM-Team befragte online 1.591 Personen ab 18 Jahren und teilte diese in neun Situationstypen ein. Drei dieser Typen stehen für 37 Prozent, die gemeinsame Esssituationen bevorzugen, 12 Prozent essen ganz bewusst alleine.
"Darum isst Deutschland", ist der Name der Studie.