Vermarktung:
IVW misst Paid Content
Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) wird in Zukunft auch Paid-Content-Angebote ausweisen, zusätzlich zur Auflagenstatistik und den Online-Nutzungszahlen. Auf ein entsprechendes Meldeverfahren hat sich die IVW mit Werbungtreibenden, Agenturen und Medienanbieter geeinigt – nach längeren Verhandlungen, wie die IVW bekannt gibt.
Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) wird in Zukunft auch Paid-Content-Angebote ausweisen, zusätzlich zur Auflagenstatistik und den Online-Nutzungszahlen. Auf ein entsprechendes Meldeverfahren hat sich die IVW mit Werbungtreibenden, Agenturen und Medienanbieter geeinigt – nach längeren Verhandlungen, wie die IVW bekannt gibt.
Gemessen werden Einzelverkäufe und Abonnements über alle Verkaufsplattformen und aus den unterschiedlichen Vermarktungsmodellen. Im Markt mit den bezahlten Inhalten im Netz gibt es verschiedene Modelle: Monats-Abos, Tagespässe, Freemium-Angebote, bei denen die Redaktion entscheidet, welche Beiträge kostenpflichtig sind oder das so genannte Metered-Modell, bei dem der User eine bestimmte Zahl an Klicks gratis bekommt.
Um standardisierte Leistungswerte für diese unterschiedlichen Digitalprodukte hinter der Bezahlschranke zu erhalten, werden die bezahlten Nutzungsrechte pro Kalendertag ausgewiesen. Dazu müssen die Plattformen ihren Tagesdurchschnitt an bezahlten Nutzungsrechten melden. Diese Zahlen werden von der IVW dann regelmäßig überprüft und veröffentlicht.
"Jetzt sind die Anbieter am Zug. Wir sind gespannt, wer den Anfang macht und uns die ersten Zahlen zu paid-content-Produkten zur Veröffentlichung meldet" sagt IVW-Geschäftsführer Michael Schallmeyer. Mit ihren Paid-Content-Zahlen sind die Verlage bislang eher zurückhaltend umgegangen. Axel Springer meldete zwar nach sechs Monaten mehr als 150.000 Bild Plus-Abonnenten, und 47.000 nach sechs Monaten Paywall bei der "Welt". Allerdings kritisierte beispielsweise Stefan Niggemeier damals, dass sich diese Zahl nicht seriös bewerten lasse, da es keine detaillierteren Angaben dazu gebe – etwa zu den Zahlen der Probeabos.
Laut einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom bezahlt bereits ein Viertel aller Internetnutzer in Deutschland für journalistische Inhalte im Netz. Weitere 31 Prozent zahlen zwar bisher noch nicht für journalistische Inhalte, wären aber grundsätzlich dazu bereit.