"Die Formel 1 verkauft sich unter Wert", hat Di Tondo erkannt. Soziale Medien und die digitale Welt haben bisher kaum eine Rolle bei der Vermarktung der Formel 1 gespielt. Mit dem Konzern aus Amsterdam sieht die Königsklasse nun endlich die Chance, auf diesem Gebiet in der Moderne anzukommen.

"Die Welt ändert sich ständig. Virtuelle Wirklichkeit kommt und wir sind gespannt, wie die Erfahrungen der Formel 1 in der virtuellen Wirklichkeit aussieht", sagte der Italiener. "Wir wollen der Formel 1 neue Ideen zeigen."

Erfahrungen mir globalen Sport-Partnerschaften haben der Italiener und die Bierbrauer schon länger. Seit 2005 werben sie unter anderem mit und in der Fußball-Champions League, 2015 war Heineken auch Partner der Rugby-WM.

Die Erfahrungen dort wird di Tondo nun auch in der Formel 1 umsetzen. Er sieht die Marke Formel 1 weltweit mindestens genauso stark wie die Champions League. Zu den von ihm gedachten Maßnahmen gehören Klassiker wie Bandenwerbung und Titelsponsoring. So sollen 2017 drei Rennen pro Jahr den Namen des Bier-Herstellers tragen. Dazu kommt die Unterstützung der Kampagne "If you drive, never drink" ("Wenn du fährst, trinke niemals"). Im demnächst erscheinenden TV-Spot spielt die Motorsport-Legende Jackie Stewart mit.

Werbung mit und an den Fahrern oder an Autos werde es aber nicht geben, betonte Di Tondo. Wichtiger sind für ihn Aktionen, die schon lange vor den Grand-Prix-Wochenende an den jeweiligen Veranstaltungsorten stattfinden. Die Formel 1 solle schließlich überall in der Stadt sichtbar sein.

Und vor allem soll es die Kampagnen in den sozialen Medien geben. Di Tondos Angaben nach sind pro Jahr weltweit 400 Millionen Zuschauern an der Formel 1 interessiert. Um Nachwuchs-PS-Junkies zu halten oder neue dazu zu gewinnen, muss man sie dort abholen, wo sie sind, weiß der Marketing-Experte: "Wir wollen mit den sozialen Netzwerken den jüngeren Menschen zeigen, dass die Formel 1 weit mehr ist als nur ein Autorennen von zwei Stunden." Das scheint nun auch Ecclestone verstanden zu haben - und das mit 85 Jahren.

(dpa)


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Autor: W&V Redaktion

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