Stationärer Handel:
H&Mbeyond. entwickelt virtuelle Umkleidekabine
Das Innovationslab von H&M entwickelt gemeinsam mit NeXR eine virtuelle Fitting-Lösung für den stationären Handel. Im Zentrum steht ein persönlicher Avatar in Form eines digitalen Ebenbildes.
Der stationäre Handel muss sich etwas einfallen lassen, um nicht immer mehr Boden an die Online-Konkurrenz zu verlieren. Ein Schritt in Richtung Zukunft könnte dabei eine virtuelle Fitting-Lösung darstellen, die ab sofort von der H&M-Tochter H&Bbeyond. sowie NeXR Technologies SE aus Berlin entwickelt wird. Das Konzept: Kundinnen und Kunden werden in ausgewählten H&M-Filialen eingescannt und der Scan in ein exaktes, digitales Ebenbild in Form eines persönlichen Avatars verwandelt. Mithilfe des Avatars ist es dann am Smartphone möglich, die Wunschkleidung auch ohne den tatsächlichen Besuch einer Umkleidekabine anzuprobieren und verschiedene Styles zu testen. Technische Grundlage der App, die bereits im Herbst des laufenden Jahres als Prototyp einsetzbar sein soll, ist ein von NeXR entwickelter 3D-Fotogrammetrie-Scanner.
Innovationen im Handel sind gefragt
Laut Oliver Lange von H&Mbeyond. soll die App das Einkaufserlebnis im stationären Handel attraktiver und spannender machen. Zugleich wolle man testen, ob eine digitale Umkleidekabine bei der Auswahl der Styles, Größen und der Kaufentscheidung helfen kann. Und nicht zuletzt könnten Erkenntnisse zum Einfluss von Scanning-Lösungen auf das Retourenverhalten gewonnen werden, was für den Kleiderhandel sowohl online als auch stationär von großer Bedeutung wäre. Die Retourenquote im Fashionbereich liegt im Onlinehandel bei etwa 40 Prozent – kein anderes Produkt wird so häufig umgetauscht oder zurückgegeben wie Kleidung. Im stationären Handel liegt die Quote mit unter zwei Prozent zwar deutlich niedriger, bleibt ist aber dennoch ein riesiger Kostenfaktor.