
Neupositionierung:
Grey stellt die neuen Leiter für Hamburg vor
Für den Standort Hamburg hat sich die Grey-Führung für eine Viererspitze entschieden. Sie besteht aus Laura Combüchen, Christoph Stricker, Paul von Mühlendahl und Willy Kaussen.

Foto: Grey
Im Frühjahr 2019 kam mit CEO Jan-Philipp Jahn und CCO Francisca Maass frischer Schwung in die Führung von Grey Deutschland. Die beiden hatten sich vorgenommen, die Network-Agentur aus der WPP-Gruppe neu zu beleben. Einer der angekündigten Vorhaben: ein Office für Hamburg.
Das haben die beiden nun in die Tat umgesetzt. Das neue Grey-Office liegt im WPP-Gebäude in Hamburg-Ottensen. Die ersten Kollegen haben bereits im November ihre Büros bezogen, bis zum Sommer sollen hier 25 Kreative arbeiten, darunter auch einige Düsseldorfer Kollegen. Der Schwerpunkt liegt auf kreativer Innovation und Neugeschäft, die Bereiche Kreation, Strategie, Beratung, Projektmanagement sowie Content- und Digitalexpertise sind damit abgedeckt.
Inzwischen steht auch fest, wer das kreative Führungsteam für Hamburg bildet: Laura Combüchen (Head of Strategy), Christoph Stricker (ECD Art), Paul von Mühlendahl (ECD Text) und Willy Kaussen (ECD Text). Sie sind Kreativchefin Maass, die standortübergreifend die Kreation leitet, unterstellt: "Wir haben mit dem neuen Team und der integriert denkenden Strategieleitung die Gelegenheit, Silo-Work-Flows von Anfang an zu vermeiden und unsere Experten aus den verschiedensten Bereichen kooperieren zu lassen. Hierarchien sind mir egal, ich möchte, dass unsere Talents sich jederzeit ermutigt fühlen, ihre Ideen und Anregungen einzubringen."
Maass hat sich bewusst für ein Dreier-Team an der Krestivspitze entschieden: "Jeder einzelne bringt seine ganz persönlichen und fachlichen Vorzüge mit, von denen unsere neuen und sehr engagierten Kollegen und natürlich auch die Kunden nur profitieren können. Ich bin wirklich sehr stolz und glücklich, dass wir drei so renommierte Kreative für die Spitze des neuen Standortes gewinnen konnten."
Das sind die vier Chefs
Laura Combüchen (38) ist als Head of Strategy standortübergreifend bereits seit November 2019 an Bord im Hamburger Office. Combüchen ist eine ausgewiesene Trend- und Konsumentenexpertin. Frühere Stationen waren Trendbüro, TBWA, Thjnk und Markendienst. Maass kennt Combüchen aus der gemeinsamen Zeit bei Thjnk, wo sie beide schon gemeinsam als Kreations- und Strategie-Duo gearbeitet haben.
Christoph Stricker (48) übernahm bereits zum Jahreswechsel als ECD Art Führungsverantwortung für das Hamburger Grey-Team. Nach Stationen bei Büro X, KNSK und Aimaq Rapp Stolle war der Automotive-Experte viele Jahre in seiner Leitungsfunktion bei Grabarz & Partner für den nationalen sowie internationalen Volkswagen-Etat verantwortlich. Stricker gehörte zum Kernteam des von Volkswagen gegründeten Powerhouses in Berlin. Für diesen Kunden heimste das ADC-Mitglied und Dozent an der Miami Ad School auch einige Awards ein.
Als Partner von Stricker startet ab dem 1. Februar Paul von Mühlendahl (47) als ECD Text. Nach Agenturjahren bei Ogilvy, Grabarz & Partner sowie Philipp und Keuntje hat Mühlendahl sich in den letzten acht Jahren als freier CD für fast alle bekannten Hamburger Agenturen einen Namen gemacht und ist am Award-Erfolg zahlreicher Kampagnen wie z.B. "Laughing Horses" beteiligt.
Willy Kaussen (46) komplettiert das Kreativ-Trio als ECD Text. Als vielfach ausgezeichneter Kreativer und langjähriges ADC-Mitglied ist Kaussen in der Branche bekannt fürs Ungesehene: Er ließ für Audi einen Skifahrer durch San Francisco brettern, für Škoda einen Künstler auf der Glasorgel spielen und war durch zahlreiche Jürgen-Klopp-Kampagnen mitverantwortlich für den Imagewandel von Opel. Kaussen hat schon in den letzten Wochen intensiv und sehr erfolgreich mit Maass zusammengearbeitet. Ihn reizt nach Stationen bei Jung von Matt, Thjnk, Leagas Delaney und Scholz & Friends die künftige kreative Ausrichtung von Grey Deutschland.
Die neue Kreativ-Adresse
Unternehmerisch steht das Hamburger Grey-Office ebenso wie der Düsseldorfer Standort gemeinsam mit dem CFO Dirk Lapaz unter der Leitung und Verantwortung von Jahn und Maass. "Mit Zuspruch von Grey Europe stand für uns die Entscheidung, künftig eine wichtige Rolle am Agenturstandort Hamburg einzunehmen, von Anfang an fest. Was uns besonders freut: Der Schritt findet die volle Unterstützung unserer Kunden, die sich auf zusätzlichen kreativen Input durch das Zusammenspiel von Hamburg und Düsseldorf freuen", so CEO Jahn.
Künftig werden drei der großen Bestandskunden kreativ maßgeblich von Hamburg aus betreut. Volvo und Procter & Gamble (außer Febrèze) werden für den deutschsprachigen Raum im internationalen Lead-Mandat der Grey Group weiterentwickelt, der nationale Kunde Barmer hat erst im vergangenen Jahr im Rahmen eines Pitchprozesses neben dem Mediaetat erneut auch das klassische sowie zusätzlich das digitale Mandat an Grey Deutschland vergeben.
Maurizio Barucca, Leiter Marketing der Barmer, begrüßt die Entscheidung für einen Standortausbau seiner Lead-Agentur: "Grey hat uns in den letzten Jahren sehr erfolgreich begleitet und beim Pitch durch eine Mischung von Kreativität, Technologie und zukunftsorientiertem Agenturmodell erneut überzeugt. Der neue Standort Hamburg wird die Kreation für uns noch weiter stärken, aber auch Düsseldorf bleibt wichtig. Dadurch haben wir ganz neue Möglichkeiten, erfolgreiche Kommunikationslösungen über alle Kanäle zu entwickeln."
Hamburg soll so etwas wie die kreative Speerspitze der Agenturgruppe werden, wie es einst Berlin war. Das Büro ist inzwischen geschlossen. Deshalb betreut das Team an der Elbe auch die Kunden mit dem größten Kreativpotenzial. Die Teams arbeiten zum Teil standortübergreifend, damit das Headquarter in Düsseldorf von der kreativen Strahlkraft des neuen Ablegers mit profitiert.
Grey hat unruhige Zeiten hinter sich. Der Agentur mangelte es zuletzt an Neugeschäft, kreativer Reputation und Umsatz. Das neue Chef-Duo will das ändern und strebt unter anderem im Kreativranking eine Position unter den ersten fünf an. Dafür haben Jahn und Maass die ganze Agentur umgebaut. Mehr zur Neuaufstellung der Grey-Gruppe in Deutschland lesen Sie in der aktuellen W&V (EVT: 5. Februar). (am/cob)