Top 30 Global Media Owners:
Google und Facebook kontrollieren 20 Prozent des globalen Werbemarktes
64 Prozent des gesamten globalen Werbemarktwachstums der vergangenen fünf Jahre stammte laut Zenith von den beiden Digitalriesen. Auch drei deutsche Unternehmen listet das Ranking "Top 30 Global Media Owners" auf.
Google und Facebook kontrollieren zusammen bereits 20 Prozent des weltweiten Werbemarktes. 64 Prozent des gesamten globalen Werbemarktwachstums der vergangenen fünf Jahre stammte von den beiden Digitalriesen. Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen"Top 30 Global Media Owners Report" von Zenith hervor, der am Dienstag erschienen ist. Auch drei deutsche Unternehmen finden sich auf der Liste: Bertelsmann, ProsiebenSat.1 und Axel Springer
Um den Status der Mediaeigentümer besser abzubilden, konzentrieren sich die Mediaexperten erstmals auf die Erträge aus den Werbemarktaktivitäten und klammern andere Erlösquellen der Medienunternehmen aus.
Sieben reine Digitalplattformen dominieren Ranking
Das Ranking spiegele die Verschiebung der Werbebudgets in Richtung digitale Kanäle deutlich wider. Laut Zeniths jüngstem "Advertising Expenditure Forecast" wird das Internet 2017 TV überholen und zum weltgrößten Werbekanal. Entsprechend finden sich in den Top 30 neben Google und Facebook fünf weitere reine Digitalunternehmen: Baidu, Microsoft, Yahoo, Verizon und Twitter. Diese sieben Digitalplattformen verdienten 2016 mit Internetwerbung zusammen 132,8 Milliarden US-Dollar. Das sind laut Zenith 73 Prozent der gesamten Internet-Werbeerlöse und 24 Prozent der gesamten weltweiten Werbespendings.
Im "Media Owners"-Ranking steht Google - unter seiner Holding Alphabet - mit großem Abstand an der Spitze, Werbeeinnahmen in Höhe von 79,4 Milliarden US-Dollar konnte der Riese 2016 verbuchen. Das ist dreimal mehr als der zweitgrößte Media Owner Facebook erlöst hat: Das Netzwerk kam 2016 auf 26,9 Milliarden US-Dollar an Werbeeinnahmen.
Das größte traditionelle Medienhaus landet auf Platz drei im Ranking: Kabelnetzbetreiber Comcast erlöste 2016 12,9 Milliarden US-Dollar an Werbegeldern. Verizon entwickelte sich nach dem Kauf von AOL 2015 zum globalen Mediaplayer, mit der Übernahme von Yahoo in diesem Jahr wird seine Marktmacht weiter steigen. Im aktuellen Ranking landet das Unternehmen auf Rang 21, die Yahoo-Übernahme würde es laut Zenith auf Rang sechs hochkatapultieren.
Am schnellsten wachsen konnte in den vergangenen fünf Jahren Twitter, das zwischen 2012 und 2016 bei den Werbeeinnahmen um 734 Prozent zulegte. Das chinesische Internetunternehmen Tencent folgt mit 697 Prozent Zuwachs im selben Zeitraum, Facebook mit 528 Prozent. Zwei weitere Medieninhaber konnten den Anteil mehr als verdoppeln: Die Werbeeinahmen von Baidu wuchsen zwischen 2012 und 2016 um 190 Prozent, die Sinclair Broadcasting Group um 171 Prozent.
Bertelsmann, ProsiebenSat.1 und Axel Springer in Top 30
US-Unternehmen dominieren das Ranking, 20 der gelisteten Firmen haben ihren Sitz in den USA. Das ist laut Zenith dem weltgrößten Werbemarkt geschuldet, dem Silicon Valley als Innovationstreiber und massiven Investitionen der US-Riesen in andere Märkte. Aus Deutschland schaffen es drei Unternehmen ins Top-30-Ranking: Bertelsmann, ProsiebenSat.1 und Axel Springer. Aus China sind Baidu, Tencent und CCTV vertreten. Auch JCDecaux (Frankreich), Grupo Globo (Brasilien), Mediaset (Italien) und ITV (UK) gehören zu den Top 30.
"Die Skala der größten Plattformen hebt die Wichtigkeit hervor, starke Partnerschaften zwischen Agenturen und Mediaeigentümern zu schmieden", sagt Vittorio Bonori, Global Brand President von Zenith. "Marken müssen sich mit diesen Plattformen befassen, um mit Verbrauchern effektiv und effizient zu kommunizieren. Und Agenturen müssen dies zu den besten verfügbaren Konditionen sicherstellen."