
Datenschutz:
Google nutzt Mitgliederprofile für Werbung
Google ändert seine Nutzungsbedingungen und will die Daten der Mitglieder stärker für Werbung nutzen. Der Internetkonzern zieht damit mit Facebook gleich, allerdings sollen die Nutzer festlegen können, dass ihre Profil-Informationen nicht in Anzeigen auftauchen. Doch die Nutzer müssen selbst aktiv werden
Google ändert seine Nutzungsbedingungen und will die Daten der Mitglieder für Werbung nutzen. Wer bei einem der Google-Dienste Empfehlungen gibt, etwa ein +1 für einen Laden oder eine Bewertung für ein Musikalbum bei im Google Play Store, muss nun damit rechnen, dass diese Informationen zusammen mit seinem Profilnamen und Bild in Anzeigen auftauchen - ähnlich wie bei Facebook. Google erklärt seinen Usern die "geteilten Empfehlungen", wie das Format heißen soll, mit der Relevanz dieser Hinweise für andere Nutzer: "Feedback von Menschen, die Sie kennen, kann Ihnen viel Zeit ersparen und die Ergebnisse für Sie und Ihre Freunde über alle Google-Dienste hinweg verbessern." Die neuen Nutzungsbedingungen gelten ab 11. November.
Anders als bei Facebook sollen Google-Nutzer aber bestimmen können, wer Kommentare oder Empfehlungen sehen kann. Das erklärt Google in einer Stellungnahme, nachdem die Ankündigung der Änderungen den Ärger von Datenschützern heraufbeschwor. Kritisiert wird die Änderung, weil die Nutzer selbst aktiv werden müssen, wenn sie nicht zu Testimonials wider Willen werden wollen. Ob der Profilname und das Foto in Anzeigen erscheinen dürfen, könne der Nutzer in den Einstellungen für geteilte Empfehlungen festlegen, schreibt Google. Geteilte Empfehlungen von Nutzern unter 18 Jahren verspricht das Unternehmen weder in Anzeigen noch in "bestimmten anderen Kontexten" anzuzeigen.
Google gibt sich fürsorglich und nutzt seine Ausführungen zu den geänderten Nutzungsbedingungen gleich noch für moralische Appelle. Mobile Dienste solle man nicht nutzen, während man beispielsweise Auto fährt, erklärt der Internetkonzern. Ein weiterer Ratschlag: "Halten Sie sich beim Fahren immer an die geltenden Gesetze."
Googles Änderungen kommen kurz nach der Ankündigung von Facebook, wonach dort die Privatsphäre der Nutzer weiter eingeschränkt wird. Das soziale Netzwerk verwehrt Nutzern, ihr Profil von der Suchfunktion des Netzwerkes zu verbergen. Bisher konnten die Mitglieder in ihren Einstellungen zur Privatsphäre festlegen, dass sie bei einer namentlichen Suche über die Webseite nicht auftauchen wollen. Das ist jetzt nicht mehr möglich.