
FIlm-Awards:
Golden Globes: Netflix' "House of Cards" und Amazon gewinnen
Die Web-Häuser haben die Golden Globes erreicht. Nicht nur "House of Cards" geht mit einer Trophäe nach House, auch Amazon darf sich mit einer Produktion über eine Auszeichnung freuen. Aber nicht immer ist alles Digitale bei den Awards erfolgreich.
Die "Golden Globes" sind nach dem Oscar die wichtigste Filmauszeichnung, aber anders als die Oscars haben sie auch seismographische Bedeutung für die TV-Branche. Diese zitterte nun bei dem Kop-an-Kopf-Duell der Miniserien-Favoriten "Fargo" und "True Detective". Schließlich hat sich "Fargo" durchgesetzt. Auch Hauptdarsteller Billy Bob Thornton holte als bester Darsteller in einer Miniserie die Trophäe. Als beste Dramaserie gewinnt "The Affair", deren weibliche Hauptrolle verhalf auch Ruth Wilson zur Auszeichnung als beste Schauspielerin.
Auch Amazons verstärktes Engagement im Produzentenbereich machte sich bezahlt. Die von dem E-Commerce-Unternehmen produzierte Transsexuellen-Geschichte "Transparent" wurde zur Besten Comedy-Serie gekürt. Auch Konkurrent Netflix kann sich die Hände reiben: Kevin Spacey gewann für Netflix' "House of Cards" die Auszeichnung für die beste männliche Hauptrolle.
Aber nicht immer ist alles Digitale bei den Awards erfolgreich. Die Twitter-Kampagne #askhermore, die Host Amy Poehler initiiert hatte, verhallte weitgehend ungehört. Sie hatte, wie das Magazin "Drum" meldet, die Reporter am roten Teppich dazu aufgefordert, den flanierenden Stars sinnvollere Fragen zu stellen, als diese nach ihrer Garderobe. Doch ihr Appell blieb unbeachtet.
Bei den Film-Kategorien siegte der Jugendfilm "Boyhood" als bestes Filmdrama, für den auch Regisseur Richard Linklater einen Golden Globe verliehen bekam. Als bester Film in der Kategorie Komödie/Musical gewann "The Grand Budapest Hotel" über ein Hotel in der fiktiven osteuropäischen Republik Zubrowka.
Als beste Schauspieler wurden in der Drama-Kategorie Eddie Redmayne für seine Rolle als Physiker Stephen Hawking in "Die Theorie der Unendlichkeit" und Julianne Moore als Alzheimer-Kranke in "Still Alice" ausgezeichnet. Die beiden Darsteller-Preise im Bereich Komödie/Musical gingen an Michael Keaton als alternder Hollywood-Star in "Birdman" und Amy Adams in Tim Burtons Kunstfälscher-Film "Big Eyes".
Die Gewinner im Einzelnen:
Fernsehen:
Beste Dramaserie: "The Affair"
Bester Schauspieler in einer Dramaserie: Kevin Spacey in "House of Cards"
Beste Schauspielerin in einer Dramaserie: Ruth Wilson in "The Affair"
Beste Comedyserie: "Transparent"
Bester Schauspieler in einer Comedyserie: Jeffrey Tambor in "Transparent"
Beste Schauspielerin in einer Comedyserie: Gina Rodriguez in "Jane the Virgin"
Beste Miniserie oder Fernsehfilm: "Fargo"
Bester Schauspieler in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm: Billy Bob Thornton in "Fargo"
Beste Schauspielerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm: Maggie Gyllenhall in "The Honorable Woman"
Bester Schauspieler in einer Nebenrolle in einer TV-Serie, Miniserie oder Fernsehfilm: Matt Bomer in "The Normal Heart"
Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle in einer TV-Serie, Miniserie oder Fernsehfilm: Joanne Froggatt in "Downton Abbey"
Film:
Bester Film Drama: "Boyhood"
Bester Film Musical/Komödie: "The Grand Budapest Hotel"
Bester Hauptdarsteller Drama: Eddie Redmayne in "Die Entdeckung der Unendlichkeit"
Beste Hauptdarstellerin Drama: Julianne Moore in "Still Alice"
Bester Hauptdarsteller Musical/Komödie: Michael Keaton in "Birdman"
Beste Hauptdarstellerin Musical/Komödie: Amy Adams in "Big Eyes"
Bester Nebendarsteller: J.K. Simmons in "Whiplash"
Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette in "Boyhood"
Beste Regie: Richard Linklater für Boyhood"
Bestes Drehbuch: Alejandro González Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Armando Bo für "Birdman"
Bester fremdsprachiger Film: "Leviathan" (Russland)
Bester Animationsfilm: "Drachenzähmen leicht gemacht 2"
Bester Song: John Legend und Common für "Glory" in "Selma"
Beste Musik: Jóhann Jóhannsson für "Die Entdeckung der Unendlichkeit"
dpa/aj