Die zweite Säule nennt Wichmann das "Herz" – mit großen Bildern, Reportagen, Portraits oder Essays. Neue regelmäßige Formate sollen auch hier die "Wiedererkennbarkeit" des "Stern" erhöhen. "Extra" nennt sich der Verbraucherteil, enthalten in etwa jeder zweiten Ausgabe. Dort beschäftigt sich das Team mit Servicethemen wie zum Beispiel Auto, Finanzen, Ernährung und Mode – "kompetent wie gewohnt, jedoch noch unterhaltsamer und informativer aufbereitet als bisher", verspricht G+J. Den Abschluss bildet das "Journal". Hierzu heißt es: "Während sich der Einstieg des Heftes eher der Lesesituation des ‚lean forward‘ widmet, dem schnellen und präzisen Informieren über Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, geht es im Journal um ‚lean back‘, entspannendes Lesen. Schwerpunkte sind: Kultur, Lebensart, Reise, Essen und Trinken."

Über das ganze Heft zieht sich die überarbeitete Optik. Besser lesbare Schriften, moderne Infografiken und ein "siebenspaltiges Layout mit Tanzspalte", so der "Stern", sollen das überarbeitete Magazin prägen. Heftinhalte sollen so lebendiger wirken und ein "optimales Zusammenspiel von Optik und Inhalt" ermöglichen.

Das neue Heftkonzept ist unter der Leitung von Wichmann in enger Abstimmung mit den bisherigen Chefredakteuren Thomas Osterkorn und Andreas Petzold entstanden. Der groß angelegte Relaunch, für den sich Wichmann zudem noch namhafte Berater wie Jeff Jarvis für die kommenden Monate an seine Seite geholt hat und der in den digitalen Kanälen nun erst richtig beginnt, dürfte Nagelprobe für Gruner, aber auch für die Branche sein. Es steht die Frage im Raum, ob Print durch umfangreiche Modernisierung und Anpassung an neue Gewohnheiten die Abkehr der Leser von der Gattung ausbremsen kann...


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.