
Nielsen-Zahlen 2019 Q1:
Gesamtwerbemarkt rutscht ins Minus
Der Werbemarkt in Deutschland verzeichnet einen Rückgang von 1,2 Prozent. Das errechnete Nielsen für das erste Quartal 2019.

Foto: Nielsen
Der rückläufige Trend auf dem deutschen Werbemarkt setzt sich fort. Im ersten Quartal 2019 weist er gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von 1,2 Prozent aus. Das zeigt die aktuelle Bilanz zum Bruttowerbemarkt von Nielsen.Das hatte sich bereits mit den März-Zahlen abgezeichnet (-1,19 Prozent).
Der Gesamtbruttowerbemarkt der beobachteten Medien belaufe sich auf 7,2 Milliarden Euro Bruttowerbeausgaben, fasst Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness bei Nielsen, zusammen: "Er ist somit das erste Mal seit vielen Jahren deutlich rückläufig."
Fernsehen bleibt trotz Verlusten Leitmedium
2,7 Prozent büßte das Fersehen ein. Es ist aber mit 3,4 Milliarden Euro Werbeausgaben und einem Anteil von 47,4 Prozent an den Gesamtwerbeausgaben weiterhin das umsatzstärkste Segement. Das Werbejahr 2018 hatte TV noch stabil abschließen können.
Noch stärker rückläufig ist nach wie vor das Segment Print: Den größten Rückgang verzeichnen die Publikumszeitschriften mit einem Minus von 5,1 Prozent (0,72 Milliarden Euro) gefolgt von Fachzeitschriften mit minus 4,4 Prozent (0,09 Milliarden Euro) und Zeitungen mit 3,2 Prozent weniger (1,17 Milliarden Euro). Zusammen kommt die Gattung Print auf 1,98 Milliarden Euro, was ein Minus von 3,9 Prozent bedeutet.
Kino schließt das erste Quartal 2019 ebenfalls mit einem deutlichen Rückgang zum Vorjahreszeitraum ab. Die Gesamtbruttoausgaben betrugen 0,03 Milliarden Euro. Das macht die Kinowerbung mit einem Minus von 14,6 Prozent zum größten Verlierer. Bereits über das Gesamtjahr 2018 hatte die Gattung mit Rückgängen von 13,2 Prozent umgehen müssen.
Am schnellsten wächst OoH - Online nur zweiter
Deutlich im Plus ist Außenwerbung: Mit einem Plus von 8,6 Prozent kommen Out-of-Home-Medien erstmals auf mehr als 0,5 Milliarden Euro Bruttowerbeausgaben im ersten Quartal eines Jahres. Außenwerbung ist damit die am stärksten wachsende Gattung. Und das Wachstum kommt nicht aus der digitalen Werbung: Die Mediengruppe Transportmedien hat um 45,5 Prozent zugelegt und im ersten Quartal Bruttowerbeausgaben von 0,14 Milliarden Euro generiert. Plakat verzeichnet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 4 Prozent auf 0,32 Milliarden Euro.
Online folgt im Ranking der Medienklassen an zweiter Position mit einem Plus von 6,1 Prozent und Gesamtbruttowerbeausgaben von 0,82 Milliarden.
Radio positioniert sich auf dem dritten Platz mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent. Auf die Hörfunkwerbung entfielen Bruttowerbeausgaben in Höhe von 0,47 Milliarden Euro.
Das sind die größten Werbungtreibenden
Die ewige Nummer eins unter den Werbekunden steht auch am Ende des ersten Quartals 2019 an der Spitze: Procter & Gamble gab 0,21 Milliarden Euro für Werbung aus - 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. An zweiter Stelle platziert sich Ferrero, ebenfalls mit etwas geringeren Werbeinvestitionen (minus 1,9 Prozent).
Mehr Geld für Werbemaßnahmen in die Hand genommen haben dafür die Unternehmen auf den Plätzen drei bis sechs: L’Oréal HUP (+1,6 Prozent), Lidl (+7,3 Prozent), Telekom (+7,4 Prozent) und vor allem Volkswagen (+38,5 Prozent) steigerten ihre Bruttowerbeaufwendungen.
Als Top-Branche - ohne Berücksichtigung der Medien- und Unternehmenswerbung - konnte sich trotz eines Rückgangs von 3,2 Prozent die Branche Arzneimittel mit 0,42 Milliarden Euro Bruttowerbeausgaben im ersten Quartal des Jahren behaupten.
nter den Top 10 Branchen platzierten sich mit einem Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum die Branchen Lebensmitteleinzelhandel auf Platz 3 (+1,5 Prozent), Versicherungen auf Platz 8 (+38,8 Prozent) und Reisegesellschaften auf Platz 9 (+39,0 Prozent).
In den Bereichen Süßwaren (-15,4 Prozent) und Mobilnetz (-15,5 Prozent) wurden im ersten Quartal die Werbeinvestitionen im zweistelligen Bereich reduziert.