Weniger Leser und Anzeigen bei "WAZ" und "WR":
Funke schließt weitere Lokalausgaben
Funke kappt eigene Lokalausgaben von "WAZ" und "WR" für Düren, Schwerte und Castrop-Rauxel - Blätter, die einst Lensing übernehmen wollte.
Die Funke Mediengruppe streicht zum 30. November weitere Lokalausgaben. Sie stellt in den NRW-Regionen Lünen und Schwerte die lokalen Ausgaben von "Westdeutscher Allgemeinen" ("WAZ") oder beziehungsweise und "Westfälischen Rundschau" ("WR") ein; in Lünen sind beide Blätter betroffen. Und in Castrop-Rauxel werden "WAZ" und "WR" demnach ab Monatsende mit dem Hauptteil der "WAZ" erscheinen, der Lokalteil bleibt unverändert. Als Grund führt der Printkonzern am Dienstag die rückläufigen Abo-Zahlen und Anzeigenumsätze in diesen Regionen an. Arbeitsplätze sollen laut der Funke-Mitteilung nicht verloren gehen.
Das Ende der Lokalausgaben und der Umbau in Castrop-Rauxel kommt wenig überraschend. Nachdem 2013 das 120 Mann starke "WR"-Redaktionsteam eingedampft worden war, ist das im Kern redaktionslose Blatt im Herbst 2014 pleite gegangen. Der Westfälische Zeitungsverlag (WZV) hatte dann einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Zu diesem Schritt sahen sich die Essener gezwungen, nachdem das Bundeskartellamt Kooperationen mit dem Medienhaus Lensing untersagt hatte wollte. Lensing wollte eigentlich sieben Lokalausgaben von "WR" und "WAZ" übernehmen – in den jetzt betroffenen Städten Dortmund, Lünen, Schwerte und Castrop-Rauxel. Lensing beabsichtigte die Lokalausgaben "langfristig weiterzuführen", beide Medienunternehmen hätten bei den Zeitungsinhalten zusammengearbeitet.