"Aus dieser zurückgewonnenen Spielfreude entstand der Impuls, Mutter & Vater erneut zu gründen", so Vietz. Massuda Kassem und Frank Hoffmann hatten bereits eine Musikvideo-Produktion unter diesem Namen und einen großen Pool an Talenten aufgebaut. "Zusammen mit ein paar Neuentdeckungen von mir haben wir zusammen geschmissen, was zusammen gehört", so Vietz.   

Selbstbewusst und ein wenig provokant nennen sie sich auf ihrer neuen Website "die einzige Kreativbude in Deutschland". Denn sie wollen vieles anders machen und fordern dies auch von ihren Talenten. "Unser Portfolio ist nicht im geringsten konventionell, unsere Regisseure haben Ecken, viele von ihnen sind sehr jung und alle machen ihre ganz eigenen Filme", betont Vietz. Und so produzieren Regisseure wie Tobias Perse (Regisseur vom Hornbach-Hammer-Spot), Sophie Gateau, Brent Adam, Christian Schochow, James Slater, Kippenberger, Marten Persiel ("This Ain't California") oder Shooting Monkey eben nicht nur Werbeclips und Imagefilme, sondern auch Dokumentationen, Virals, Spielfilme, Musikproduktionen und andere Projekte. "Uns ist wichtig, dass sie Einflüsse aus anderen Genres mitbringen, denn nur so kann wirklich Neues entstehen." Ein Grund für die Produktion von Musikvideos, "die waren schon immer ein schnelles, junges Medium, um neue Sachen auszuprobieren", erklärt Vietz. Mit ihrem Modell orientieren sich die Firmengründer an Vorbildern aus England wie Somesuch & Co, Stink (Rokkit) oder Partizan.

Als Talentschmiede sieht sich die Produktion, die sich ihren Nachwuchs "selber heranziehen" will. Mit den Musikvideos ist sie oft erster Anlaufpunkt für junge Regisseure. "In manchen Fällen lässt sich das Talent eines Regisseurs schon früh erkennen, doch leider gewinnt man damit noch keinen Pitch." Sie also wegschicken und warten, bis sie "was auf der Rolle haben"? Das führe dazu, dass alle Produktionen dieselben Regisseure vertreten und ganz ähnliche Filme drehen, so Vietz  Da gehen die Berliner lieber einen anderen Weg. "Wir sind daran interessiert, dass unsere Regisseure sich nach ihrer Natur entfalten und das drehen, was ihrem Talent entspricht. So gesehen ist Mutter & Vater auch der richtige Name."

Aktuell läuft ein Spot für die Bundesliga-Stiftung, auch die neue Kampagne für Bundesliga.de mit den Ex-Fußballstars Horst Hrubesch und Klaus Fischer trägt die Handschrift des Talente-Pools. Mit dem Edeka-Spot hat Mutter & Vater nichts zu tun, das Team produzierte mit Jakob Grunert ein Musikvideo für die Band "Fettes Brot". Doch ein wenig Stolz auf das erfolgreiche Talent in ihren Reihen merkt man der Filmproduktion schon an, die auf ihrer Website nicht nur "super Regisseure", sondern auch "super Telefone" und "super Leute" verspricht.

Bundesliga.de (Wolf Gresenz)

Bundesliga-Stiftung (Shooting Monkeys)

Fettes Brot - Echo (Jakob Grunert)

Kodak (Sophie Gateau)

Mercedes-Benz Surf's up (Kippenberger)


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.