Namensstreit:
Facebook mahnt Facebox ab
Der Name ist zu nah, der Schriftzug zu ähnlich: Facebook geht gegen den Tourismus-Service Facebox vor.
Facebox ist das Aushängeschild von Norderney: Mit diesem Service können Besucher der Nordseeinsel ihren Liebsten zuhause Botschaften schicken, via Youtube oder Facebook. Letzteren aber gefällt der Name gar nicht, das Network zieht juristisch zu Felde, weil die Bezeichnung zu nah am eigenen Original ist. Erst haben die Anwälte des Social Networks Norderney sich gemeldet, nun hat die Tourismusbehörde Post vom Deutschen Patent- und Markenamt. Zu ähnlich seien Original und Kopie, so steht es in dem 14-seitigen Schreiben der Behörde: Die Schriftzeichen stünden nicht weit genug auseinander. "Eine unmittelbare schriftbildliche Verwechslungsgefahr ist daher nicht auszuschließen." Diese Gefahr bestehe auch bei den "klanglich sehr stark ähnelnden, dunkel klingenden Vokalen 'o' und 'u'". Unter ungünstigen akustischen Bedingungen, wie beispielsweise am Telefon, sei ein sicheres Auseinanderhalten der Marken nicht möglich. Die Forderung: Facebox müsse gelöscht werden.
"Wir können damit leben, wir wollten Facebook ja nicht wehtun", sagt Norderneys stellvertretender Marketing-Geschäftsführer Hans Rass. Die Marketing-Strategie aber an sich ist wohl gut aufgegangen: "Unsere Facebox-Kampagne hat uns bundesweite Aufmerksamkeit und große Sympathie beschert." Man wolle die Aktion fortsetzen, aber unter neuem Namen, heißt es von der Tourismus-Behörde.
Facebox war bislang in einem umgerüsteten, historischen Badekarren untergebracht: Hier können Norderney-Besucher ihre Botschaft aufnehmen und posten. Die Behörde wählt dann aus, welche Botschaften dann auf der Norderney-Homepage laufen. Täglich nutzen diesen Service etwa 30 Touristen. "Das ist kostenlose Werbung vom Feinsten und eigentlich unbezahlbar", sagt Inga Devermann, die sich um Neue Medien bei dem Tourismusverband kümmert. dpa/aj