#StopHateForProfit:
Facebook: Knapp 40 Prozent wollen weniger werben
Beim Facebook-Werbeboykott ist so schnell kein Ende in Sicht. Eine Civey-Umfrage, die W&V exklusiv vorliegt, zeigt: Viele Unternehmen überlegen, ihre Werbeaktivitäten auf der Plattform einzustellen.
Der Boykott von Facebook als Werbeplattform unter dem Hashtag #StopHateForProfit entwickelte sich zum größten Werbeboykott in der Geschichte des Netzwerks. Und ein Ende scheint derzeit noch nicht in Sicht. Auch wenn die Aktion den Werbeumsätzen von Facebook bislang offenbar kaum geschadet hat und sich Mark Zuckerberg eher unbeeindruckt zeigt, wird es spannend, wie sich der Boykott weiter entwickelt.
In einem aktuellen Report berichten die Initiatoren über den Stand der Dinge. Und darüber, in welchen Punkten Facebook Besserung versprochen hat. Unterteilt in verschiedenen Farben (rot = Facebook hat noch nichts getan, um das Problem zu lösen; gelb = Facebook hat zumindest versucht, das Problem anzugehen, ist dabei aber gescheitert und grün = Facebook hat sich verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen) zeigt der Statusbericht auf, inwieweit welche Probleme von dem Netzwerk verbessert wurden. Auffällig: Zu allen zehn Kritikpunkten gibt es nicht ein einziges Mal den Status "grün", "rot" herrscht vor.
In Deutschland wollen 38,6 Prozent Facebook-Werbung einschränken
Das schmeckt auch vielen deutschen Werbungtreibenden nicht. Eine Umfrage des digitalen Meinungsforschers Civey, die W&V exklusiv vorliegt, unterstreicht das. Für die Umfrage wurden 550 Personen, die beruflich Werbung auf Facebook schalten, gefragt: "Ziehen Sie wegen der Kritik an Facebooks Umgang mit Hasskommentaren in Betracht, Ihre Werbeausgaben auf der Plattform einzuschränken oder einzustellen?"
Ergebnis: 38,6 Prozent der Entscheider geben an, weniger oder gar keine Werbung mehr in dem Netzwerk schalten zu wollen. 23,1 Prozent wollen ihre Werbeaktivitäten einschränken, 15,5 Prozent sogar komplett einstellen. Denn: Unternehmen wie etwa Veganz, die nach wie vor nicht auf Facebook werben, finden, von Facebook "komme zu wenig".
Auf der anderen Seite sind aber auch knapp 45 Prozent der Befragten der Meinung, an ihren Spendings für Facebook nichts ändern zu wollen.