Aus für den Mega-Sponsoring-Deal:
FC Bayern bootet BMW aus
BMW und FC Bayern München haben ihre Gespräche abgebrochen. Anders als erwartet bleibt Audi - offenbar sogar länger als geplant - Hauptsponsor des Rekordmeisters.
Das geplante Sponsorengeschäft zwischen dem FC Bayern München und dem Münchner Autokonzern BMW ist überraschend geplatzt. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister kurz nach dem Sieg zur 29. Meisterschaft am Wochenende mitteilte, hat er die Gespräche über eine mögliche Partnerschaft "aufgrund fehlender Vertrauensbasis" abgebrochen. Das Treffen fand laut Club bereits am 8. Mai statt.
"Über die Gründe für diese Entscheidung möchte der FC Bayern derzeit Stillschweigen bewahren", hieß es in der Erklärung. Zuvor hatte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet. BMW bestätigt das Aus. "Die Verhandlungen sind beendet, und wir werden nicht Sponsor des FC Bayern München", sagte ein BMW-Sprecher am Samstag. Zu Details äußerte er sich auch nicht.
Das Aus kommt überraschend. Beide Seiten hatten bereits eine Absichtserklärung abgegeben. Man habe "eine Vereinbarung mit BMW für die Zukunft. Sowohl im Basketball als auch im Fußball", hatte Präsident Uli Hoeneß im März mitgeteilt. Auf das kolportierte Gesamtvolumen in Höhe von 800 Millionen Euro reagierte er verärgert.
"Die Summen, die da in der Welt rumgeistern, die stimmen hinten und vorne nicht", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende damals. Der Einstieg bei den Basketballern war zum 1. Juli geplant.
Bei einer Einigung mit BMW hätte der Münchner Autokonzern den bisherigen Bayern-Partner Audi ablösen müssen. Mit dem BMW-Konkurrenten aus Ingolstadt läuft noch ein Vertrag bis 2025. Zudem ist Audi mit 8,33 Prozent am FC Bayern beteiligt. Doch auf der Bilanzpressekonferenz von BMW am 20. März hatte Vertriebsvorstand Pieter Nota zwar gesagt: "Eine Partnerschaft mit dem FC Bayern würde gut passen". Gleichwohl stellte er klar: "Rauskaufen steht nicht zur Diskussion".
Nun die Wende. Laut FAS wollten die BMW-Oberen früher einsteigen, hatten aber keinen Erfolg. Audi-Chef Bram Schot, der auf keinen Fall vor Vertragsende 2025 Platz für den Auto-Rivalen machen wollte, besserte sein Angebot auf. Die Ingolstädter sollen künftig spekulierte 60 Millionen Euro pro Jahr zahlen.
Laut Bild am Sonntag liegt der jährliche Betrag an den FC Bayern bislang bei 40 Millionen Euro. Im Gegenzug würde der Kontrakt laut den Berichten bis zur Saison 2030/31 ausgedehnt. Die FAS schreibt von einem finanziellen Engagement in Höhe von insgesamt einer Milliarde Euro. Eine Summe, die aus Sicht von BMW "wirtschaftlich nicht vertretbar" sei, wie es in dem Zeitungsbericht heißt.
Der FC Bayern wurde laut Mitteilung beim Treffen am 8. Mai durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Uli Hoeneß, dessen Stellvertreter Herbert Hainer sowie den Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge vertreten. Seitens BMW haben nach Angaben des deutschen Meisters der Vorstandsvorsitzende Harald Krüger sowie Finanzvorstand Nicolas Peter und Vertriebs- und Markenvorstand Pieter Nota teilgenommen. (dpa/ros)