3. Ein Kanal für jedes Bedürfnis:

Jeder Social-Media-Kanal erfüllt inzwischen spezifische Nutzerbedürfnisse – Facebook wird zu einem kontroversen News- und Meinungskanal, ist gleichzeitig zentrale Plattform und erhält daher weiterhin die größte Reichweite. Instagram liefert Nutzern als 'Happy Place' Anerkennung und Inspiration und hat sich fest etabliert. Youtube sorgt für Unterhaltung und Ablenkung und verspricht den Nutzern vor allem Spaß. Mit 93,5 Prozent der Befragten erreicht Youtube die breiteste Masse.

4. Snapchat wächst bei bestimmten Zielgruppen:

Snapchat wächst in der täglichen Nutzung um 207 Prozent - allerdings bleibt die Plattform ein reines Teenie-Medium mit sehr eingeschränkter Reichweite in älteren Zielgruppen. Fast jeder der Nutzer - 23,4 Prozent der Befragten - schaut dort täglich vorbei (24,3 Prozent).

5. Großes Sicherheitsbedürfnis:

56 Prozent der Befragten wollen absolute Anonymität im digitalen Raum – ein Bedürfnis, das deutsche User auch zu Lasten ihrer Selbstdarstellung in Social Media durchsetzen. 58 Prozent sagen, dass die eigenen personenbezogenen Daten ein Gut seien, für das Werbetreibende bezahlen sollten. 56 Prozent würden gern bei allem, was sie online tun, anonym bleiben.

Die Wahl des Kanals wird entscheidend

Die Studie verdeutlicht: Erst wenn Marken und Unternehmen verstehen, in welchen Alltagsmomenten ihre Zielgruppen offen für Botschaften sind und welche Stimmungen in diesen Momenten vorherrschen, verfügen sie über die Basis für relevante Kommunikation. 

Am Anfang von Marketingkonzeptionen steht heute nicht mehr die große kreative Idee und die Frage, wie diese über verschiedene Kanäle gespielt werden soll. Stattdessen entscheidet "nur noch die individuelle Bedeutsamkeit von Botschaften darüber, ob sie es schaffen, Zielgruppen zu bewegen oder eben nicht", erläutert Sven Weisbrich, CEO von UM Deutschland. "Und eben diese Relevanz hängt nicht mehr nur mit Art und Qualität von Content zusammen, sondern zunehmend mit der Wahl des Kanals und dessen räumlicher und zeitlicher Aussteuerung.“

Für die neunte Ausgabe der weltweiten Wave-Studie mit dem Titel "The Meaning of Moments" befragte UM mehr als 52.000 Menschen in 78 Ländern. 


Autor: Verena Gründel

Verena Gründel ist seit Anfang 2021 Chefredakteurin der W&V. Die studierte Biologin und gelernte Journalistin schrieb für mehrere Fachmagazine in der Kommunikationsbranche, bevor sie 2017 zur W&V wechselte. Sie begeistert sich für Marken- und Transformationsgeschichten, hat ein Faible für Social Media und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.