Zur Vorgeschichte: ZDF-Intendant Markus Schächter wollte Brender für weitere fünf Jahre verpflichten - darüber hätte er ein Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat herstellen müssen. Mit der Entscheidung im Herbst 2009 gegen Nikolaus Brender hatten sich allerdings die Unions-Vertreter im ZDF-Verwaltungsrat um den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) durchgesetzt. Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Koch hatte sich zuvor öffentlich gegen Brender ausgesprochen - und seine Abneigung mit dem Rückgang der Quoten der ZDF- Informationssendungen begründet.

Da hat es auch nicht mehr geholfen, dass der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck Brender zur Seite gesprungen ist. Der SPD-Mann warf der CDU parteipolitisches Taktieren vor – und das erneut nach der bitteren Entscheidung des Verwaltungsrats, dessen Vorsitzender Beck ist. Er vertrat immer der Ansicht, es gehe der Union bei ihrem "parteipolitischen Kalkül" um eine für sie passendere Besetzung des ZDF-Hauptstadtbüros. Beck hat dann ein Normenkontrollverfahren zur Überprüfung des ZDF-Staatsvertrages angestrengt, das von NRW und Bremen unterstützt wird. Die Länder vertreten die Meinung, dass im ZDF der Grundsatz der Staatsferne nicht ausreichend beachtet ist, weil der Anteil von staatlichen Vertreterinnen und Vertretern zu hoch ist. Das soll nun das Bundesverfassungsgericht klären. Wann – noch unklar. Beim ZDF jedenfalls wirkt seit 2010 Peter Frey als Chefredakteur.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.