
Terror-Kommentar:
Ein A....loch zu viel: Peters schafft Matussek aus der "Welt"
Es gab wohl am Dienstag wüste Beschimpfungen in der "Welt"-Redaktionskonferenz. Jetzt bestätigt Springer: "Wir trennen uns mit sofortiger Wirkung von Matthias Matussek."
Matthias Matussek war "Welt"-Kolumnist: Der frühere Kulturchef des "Spiegel" und sein neuer bisheriger Arbeitgeber Axel Springer gehen seit Dienstagmittag getrennte Wege. "Wir trennen uns mit sofortiger Wirkung von Matthias Matussek als Welt-Autor", bestätigt Springer auf Anfrage von W&V Online.
Zu den Gründen schweigt das Medienhaus, sind sie aber auch zu pikant: Meedia.de hatte zuvor berichtet, in der Redaktionskonferenz vom Dienstag sei es nach der Kritik von Chefredakteur Jan-Eric Peters an einem Facebook-Kommentar von Matussek eskaliert. Demnach hat der streitbare Matthias Matussek seinen Vorgesetzten als "A....loch" bezeichnet. Das war wohl ein "A....loch" zu viel. Die Satire findet schnell Gefallen an den Geschehnissen im Hause Springer und zwitschert bereits kurz danach:
Die @welt feuert #Matussek. Jetzt hat er endlich Zeit, einen Katzenkrimi zu schreiben.
— extra3 (@extra3) 17. November 2015
Zum Verständnis: Die sozialen Medien sind seit dem vergangenen Wochenende und den tragischen Anschlägen in Paris voll mit Solidaritätsbekundungen, aber auch mit Debatten. Und Matussek hatte im Netz Schelte für diesen Eintrag im Social Web eingesteckt: "Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen." Dahinter hatte er einen lachenden Smiley gesetzt.
Sein Vorgesetzter, "Welt"-Chefredakteur Jan-Eric Peters, distanzierte sich im Namen des Blattes, das "für andere Werte steht, für Freiheit und Menschlichkeit". Matussek tauschte den Lach-Smiley dann aber doch gegen einen traurigen aus. Er fügte dazu, dass "diejenigen, die mich kennen, wissen, dass es als Ausdruck sarkastischer Verzweiflung gemeint war". Jetzt hat er aber offensichtlich seinen Chefredakteur einmal zu oft vor den Kopf gestoßen.
Hier der Austausch vom Wochenende: