
Preiskampf beigelegt:
Edeka beendet Boykott von Nestlé
Die Händlergenossenschaft Edeka nahm Produkte von Nestlé aus den Regalen und pochte damit auf bessere Einkaufskonditionen. Jetzt kehren Nescafé, Maggi und Co. zurück.

Foto: Edeka
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé und eine Gruppe um Deutschlands größten Lebensmittelhändler Edeka haben ihren Monate dauernden Streit um Rabatte und Einkaufskonditionen beigelegt. Man habe eine ”ausgeglichene Vereinbarung“ gefunden, sagte ein Nestlé-Sprecher am Mittwoch in Frankfurt, ohne Details zu nennen.
Die Kunden sollen nun die Nestlé-Produkte sehr schnell wieder in den Regalen der Einkaufsgenossenschaft Agecore finden. Auch Edeka bestätigte die Einigung zu den Einkaufskonditionen.
Zu weiteren Einzelheiten wollte sich ein Sprecher auf Anfrage nicht äußern. Zuvor hatte die Lebensmittelzeitung über die Einigung berichtet.
Was zuvor geschehen war
Hintergrund: Edeka hatte sich dabei mit europäischen Partnern wie Intermarché, Coop Schweiz oder Colruyt verbündet, um Nestlé zu Zugeständnissen bei Preisen und Konditionen zu zwingen und so seine Kosten im Einkauf zu senken. Die Handelsunternehmen stehen für ein jährliches Einkaufsvolumen von rund 145 Milliarden Euro. Zusammen wickeln die Mitglieder der Einkaufsallianz nach früheren Angaben rund zwei Milliarden Euro Umsatz mit Nestlé ab.
Nestlé hat durch den Boykott nicht näher bezifferte Umsatzeinbußen erlitten. Edeka hatte in der Auseinandersetzung Schritt für Schritt Nestlé-Produkte aus dem Verkauf genommen. Zu den bekanntesten Marken gehören Nescafé, Maggi, Thomy, Wagner Pizza und Vittel.
Die rund 200 von dem Boykott betroffenen Nestlé-Produkte könnten ab sofort wieder nachbestellt werden, hieß es nun.
W&V Online/dpa