Die angestrebte Quote von 30 Prozent für europäische Produktionen bei Online-Streamingdiensten findet prompt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) fragwürdig. Dessen Vizepräsident Marco Zingler bezieht Stellung: "Die Angebotsvielfalt einzuschränken, wie vom Kulturausschuss des EU-Parlaments gefordert, ist hier der falsche Weg. Entscheidend für den Verbraucher ist die Frage nach der Qualität des Angebots. Dass die amerikanischen Anbieter dabei einen Vorsprung haben, kann man ihnen in einem freien Markt nicht vorwerfen." 

Erleichterung hingegen beim linearen Fernsehen: Die Sender sollen künftig frei entscheiden dürfen, wie sie die erlaubten 20 Prozent Werbeanteil in ihren Programmen verteilen. Allerdings bleibt zwischen 20 und 23 Uhr die Werbezeit auf maximal zwölf Minuten pro Stunde begrenzt – zur besten Sendezeit. Damit gibt die EU jetzt den Wünschen der Fernsehbranche eher nach, während die Politiker im Jahr 2010 im Kern nur das Product Placement in Teilen durchgewunken haben.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.


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