Regionales Marketing:
Durchdigitalisierter Angriff der Kreativen

Natürlich waren sie in Berlin wieder mal die Ersten. Zwar gab es Pop-up-Läden auch schon in New York kurz nach der Jahrtausendwende, doch auf die Idee, mit hippen Kurzzeit-Shops für die eigene Stadt zu werben, kam zuerst Visit Berlin. Vor gut vier Jahren war das, die städtischen Vermarkter suchten damals nach neuen Wegen, den Tourismus anzukurbeln und erfanden dabei den griffigen Slogan „Pop into Berlin“. Zu sehen war er dann wenig später in fünf europäischen Hauptstädten, klebte an den Schaufenstern kleiner Geschäfte mit Berliner Waren. Events zogen die Leute zusätzlich dorthin; 2000 Menschen kamen allein dadurch in Stockholm, London, Amsterdam, Wien und Paris zusammen. Aber auch zu regulären Öffnungszeiten drängelten sich die Besucher an den Eingängen, und das ganz besonders in der britischen Hauptstadt. 1000 Menschen kamen dort täglich in den Berlin-Store. Am Ende fiel den Organisatoren die Entscheidung leicht: Verlängerung. Also stand die hauptstädtische Tourismusorganisation in den nächsten beiden Jahren hinter Pop-up-Projekten in Warschau, Madrid, Zürich, Hamburg, Frankfurt und Köln, faszinierte erneut Tausende von Menschen mit Kunstausstellungen, Architekturmodellen, Designwelten, Fusion-Gastronomie und ganz viel Musik. Bis heute steht Visit Berlin aktiv hinter der Pop-up-Szene, präsentiert neue Short-Term-Lokale auf Instagram oder gibt Tipps im eigenen Veranstaltungskalender.