Digitaloffensive:
Drastische Verjüngung bei Bild.de: Reichelt wird Chefredakteur
Kai Diekmann macht seine angekündigte Digitaloffensive für "Bild" wahr und verjüngt drastisch die Redaktion von Bild.de. Der 60-Jährige Manfred Hart räumt den Posten, bleibt aber in einer anderen Position "Bild" erhalten.
Kai Diekmann macht seine angekündigte Digitaloffensive für "Bild" wahr und verjüngt drastisch die Redaktion von Bild.de. Der 60-jährige Manfred Hart soll ab Februar 2014 Chefredakteur für digitale Entwicklungsprojekte bei "Bild" werden. Er war seit 2007 Chefredakteur von bild.de. Künftig ist er in seiner neuen Funktion für die Weiterentwicklung von Projekten in Bereichen wie Community, Social Media, Social Publishing und Bewegtbild bei "Bild" verantwortlich, zusätzlich unterrichtet er an der Axel Springer Journalistenschule mit dem Schwerpunkt Online-Journalismus.
Der neue Chef der Bild.de ist beinahe halb so alt wie Hart: Der 33-jährige Julian Reichelt, seit 2007 Chefreporter bei "Bild", übernimmt den Posten. Er ist seit 2002 bei Axel Springer, seit 2004 arbeitete Reichelt im Nachrichten-Ressort von "Bild". Dort berichtete er vordringlich aus Krisengebieten.
Manfred Hart startete seine journalistische Laufbahn bei der Münchner "Abendzeitung". Bei Axel Springer ist er ein alter Hase: 1998 kam er als Nachrichtenchef und stellvertretender Chefredakteur zu "Bild". Von 1999 bis 2000 war er stellvertretender Chefredakteur der "Welt am Sonntag" und von 2001 bis 2005 stellvertretender Chefredakteur von "Bild". Danach wechselte er kurzzeitig als Stellvertreter der Chefredakteurin zur "Bunten", kehrte aber 2007 als Bild.de-Chefredakteur zu Axel Springer zurück.
"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann lobt seinen neuen Digital-Leiter: "Er hat ein großartiges Gespür für journalistische Entwicklungen, was ihn für die digitalen Zukunftsprojekte der Redaktion so wertvoll macht." Mit Julian Reichelt übernehme nun ein "hervorragender junger Journalist" die Verantwortung. Er habe sich vom ersten Tag an in der Redaktion mit Gespür und Mut einen Namen gemacht.
Im Juli hatte Diekmann nach seiner Rückkehr aus dem Silicon Valley eine Digitaloffensive bei "Bild" angekündigt: Demnach sollte in den Regionen die Berichterstattung verstärkt werden, an einzelnen Standorten neue Redakteure für Bild.de eingestellt. Die Reporter und Fotografen werden außerdem besser technisch ausgestattet, um besser berichten zu können. Basis für eine 24-Stunden-Berichterstattung ist ein neues Korrespondentenbüro in Los Angeles. Bis zum Ende des Jahres will Diekmann den Großumbau abgeschlossen haben.