Quartalszahlen:
Digitalgeschäft rettet Springers Bilanz
Springer verdankt einem Umsatzplus im digitalen Segment, dass Einbrüche im schwächelnden Printbereich zum Jahresstart noch ausgeglichen worden sind.
Die Quartalszahlen bei Springer machen deutlich, warum der Medienkonzern stark ins Digitalgeschäft investiert und dafür sogar einen Neubau in Berlin anschiebt: Die Erlöse aus dem Internet halten Axel Springer ("Bild", "Die Welt") auf Kurs. So hat ein deutliches Umsatzplus im digitalen Segment die Rückgänge im schwächelnden Printbereich – bei Springer Zeitungen und Magazine – in den ersten drei Monaten des Jahres noch ausgleichen können. Der Gesamtumsatz ist laut der Bilanzmeldung vom Dienstagmorgen im ersten Quartal um 1,8 Prozent auf 803,6 Millionen Euro gestiegen. Der Gewinn geht unterdessen zurück - auch wegen der im März angekündigten Ausgaben für den digitalen Expansionskurs. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist Springer zufolge um drei Prozent auf 132,4 Millionen Euro gefallen.
Durch das Plus in der digitalen Sparte haben sich die Werbeerlöse Springers im ersten Quartal um 8,8 Prozent auf 434,8 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 399,6 Millionen Euro). Inzwischen entfallen knapp zwei Drittel (63,5 Prozent) der gesamten Werbeumsätze auf das Geschäft mit Mobile und Online. Anders im traditionellen Printsegment: Die Vertriebserlöse sind zum Jahresstart um 5,8 Prozent auf 276,8 Millionen Euro (Vorjahr: 293,8 Millionen Euro) zurückgegangen. Begründung des Konzerns: marktbedingte Auflagenrückgänge diverser Titel in allen drei Printsegmenten Springers.
Für das Gesamtjahr rechnet Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner beim Umsatz nach wie vor mit einem Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich - wie bereits seit Herausgabe der Jahreszahlen bekannt. Voraussetzung ist (laut älteren Aussagen), dass sich die rückläufigen Erlöse im Printgeschäft nicht noch weiter ausdehnen. Der operative Gewinn wird wegen der Kosten für den Umbau wahrscheinlich um einen einstelligen Prozentbetrag sinken. 50 Millionen Euro sollen in die "Strukturanpassungen" gesteckt werden, ist vor wenigen Wochen vom Vorstand verkündet worden. Für das operative Ergebnis (Ebitda) vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rechnet Springer mit einem Rückgang im einstelligen Prozentbereich gegenüber Vorjahr.