Geht es um Akquisitionen, könnte die Telekom-Tochter Scout 24 ein weiterer dicker Happen in Springers digitalem Rubrikenportfolio werden. Sollte sich die Telekom zum Verkauf entschließen, sind wir geradezu gezwungen, uns das anzuschauen," sagte Döpfner. Dabei werde man die Kaufpreisdisziplin aber niemals leichtfertig aufgeben. Eine Übernahme von ProSiebenSat 1 dagegen sei "noch unwahrscheinlicher geworden als bisher."  

Auf der Agenda 2013 steht auch der Ausbau digitaler Abonnements. Wie weit Welt online, wo im Dezember 2012 ein Paymodell eingeführt wurde, mit dem Aufbau eines digitalen Abonnentenstamms gekommen ist, mag Vorstand Jan Bayer jedoch noch nicht sagen. Die Zahlen seien "erfreulich und ermutigend", sagt Bayer. Die Reichweiten seien dadurch nicht zurückgegangen, negative Auswirkungen auf das Geschäft mit der Werbevermarktung von Welt online seien ausgeblieben. Kommende Woche wird auch Bild.de sein Pay- und Vermarktungsmodell für die Bundesliga in Berlin vorstellen. In einem dritten Schritt sollen unterschiedliche Pay-Modelle für das gesamte journalistische Portfolio Springers eingeführt werden. .  

Im Printsektor und im Druckbereich kündigt der Konzern weitere Umstrukturierungen an, ohne konkreter zu werden. Finanzvorstand Lothar Lanz spricht von "Aufwendungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich, um Print wetterfest zu machen." Das führt zu Kosten: 2013 werde der Ebitda wegen  "Umbau- und Strukturanpassungen im höheren einstelligen Bereich zurückgehen, kündigte Lanz an.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.