Welche Vorteile sehen Sie in der zentralisierten globalen Struktur?

Sie ist zum einen effizient, weil wir dieselbe Visual Identity, dieselben Flaschenformen, dieselbe Farbgebung und dasselbe Labeldesign verwenden. Zum Beispiel für die Marke Johnson’s Baby hatten wir zwölf verschiedene Markenauftritte in zwölf Märkten weltweit. Aber heutzutage informieren sich die Leute im Internet über Ländergrenzen hinweg – da braucht eine Marke eine gewisse länderübergreifende Beständigkeit.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und der deutschen Marketingabteilung?

Sie läuft über unser europäisches Team. Alle Strategien, die wir global entwickeln, leitet es an die lokalen Märkte weiter. Umgekehrt geben sie das Feedback aus den lokalen Märkten weiter an unsere globale Marketingabteilung. Wenn wir etwas Neues launchen, stellen die Kollegen in London den Märkten wie Deutschland ein Toolkit bereit, das alles für den Launch enthält und lokal adaptiert werden kann. So erstellt das deutsche Marketingteam die Kommunikationspläne und entscheidet, welche Werbemittel wo zum Einsatz kommen. Auf diese Weise haben wir auch Hydra Boost in rund 25 Märkten gelauncht. Schließlich wollen wir die Cremetiegel nicht 25-mal fotografieren, einmal reicht aus.

Welcher Input kommt aus den lokalen Märkten zu Ihnen zurück?

Ein schönes Beispiel ist die französische Marke Le Petit Marseillais. Wir haben sie kürzlich in den USA gelauncht. Das französische Team entwickelt die weltweite Kommunikationsstrategie und hat den amerikanischen Kollegen für den Marktstart alle Materialen zur Verfügung gestellt.

Gibt es weltweite Marketingstrategien, die in Deutschland entwickelt werden? 

Alison Lewis, CMO Johnson & Johnson, im Interview

Alison Lewis im Gespräch mit W&V

Nein, nicht weltweit. Aber für die deutschen Marken wie Bebe, Penaten und Dolormin entwickelt die deutsche Marketingabteilung die lokale Kommunikationsstrategie für den DACH-Markt.

Wie oft besuchen Sie Deutschland?

Bei rund 150 Märkten, in denen Johnson & Johnson aktiv ist, können Sie es sich vorstellen … Wir haben ein starkes Team in Deutschland, das Geschäft in Deutschland läuft sehr gut. Deshalb verbringe ich, um ehrlich zu sein, mehr Zeit in Ländern, in denen die Herausforderungen größer sind.

Das gesamte Interview mit Alison Lewis lesen Sie in Ausgabe 45 der W&V.


Autor: Verena Gründel

Verena Gründel ist seit 2024 Host und Director Brand & Communications der DMEXCO. Bis Ende 2024 war sie Chefredakteurin der W&V. Die studierte Biologin und gelernte Journalistin schrieb für mehrere Fachmagazine in der Kommunikationsbranche, bevor sie 2017 zur W&V wechselte. Sie begeistert sich für Digital-Marketing-Erfolgsgeschichten, hat ein Faible für Social Media und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.