TechTäglich:
Die fünf Überraschungen der Apple-Show
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit den Überraschungen der Apple-Show und dem Netflix-Hit "Bridgerton" als Live-Event.
Die ganze Welt hat sich auf das iPhone 13 gefreut. Am Ende der rasanten Apple-Show "Califormia streamin'" am gestrigen Abend zeigte sich: Die Leaker im Vorfeld lagen nahezu 100 Prozent richtig mit ihren Vorhersagen. Neuer A15-Prozessor mit 30 Prozent schnellerer Grafik, hellere Bildschirme, superflüssige 120-Hz-Displays bei den Pro-Modellen, zwischen 1,5 und 2,5 Stunden längere Akku-Laufzeiten, weiter verbesserte Kameras und etwas geschrumpfte Notch – alles bereits vorab bekannt. Erst das Hands-on muss zeigen, ob Besitzer eines iPhone 12 wirklich dringend auf ein iPhone-13-Modell umsteigen müssen. Klar ist bis jetzt: Wer ein älteres Gerät (Jahrgang 2016 bis 2019) besitzt, für den lohnt sich der Umstieg garantiert.
Trotz der Vorab-Leaks: Apple wäre nicht Apple, wenn es nicht trotzdem Überraschungen gegeben hätte. Surprise, surprise: Hier sind fünf Facts, bei denen sich Millionen Zuseher vor den Streaming-Geräten wirklich die Augen gerieben haben.
Überraschung 1: Das neue iPad mini 6
Seit 2015 hat Apple sein iPad mini mehr oder minder vernachlässigt. Zwischendurch mal ein Update: ja – aber das Uralt-Design mit Home Button und dicken schwarzen Rändern wurde beibehalten. Jetzt wirkt das neue iPad mini der 6. Generation wie ein komplett neues Produkt: Das Display wächst von 7,9 Zoll auf 8,3 Zoll bei gleicher Größe zum Vorgänger. Die Technik ist neuester Stand: Apple verbaut mit dem A15-Chip seinen derzeit besten Prozessor. Das kleine Tablet liefert 80 Prozent (!) mehr Tempo als das Vor-Modell, dazu kommen zwei 12-MP-Kameras, USB-C- statt Lightning-Anschluss und der Support für 5G-Mobilfunk.
Erster Beweis, wie glücklich Apple-Kunden über die Mini-Revolution sind: Das traditionell meistnachgefragte schwarze Modell mit WiFi und Cellular sprang schon drei Minuten nach Vorbestellstart beim Lieferdatum vom angekündigten 27. September auf "Lieferung 7. bis 14. Oktober".
Einziger Kritikpunkt: Das iPad mini 6 gibt es nur in zwei Speichergrößen: 64 und 256 GB. Hallo Apple, wo sind 128, aber auch 512 GB?
Überraschung 2: Keine andere Uhr-Form, Watch erst im Herbst
So gut die Leaker beim iPhone 13 ihre Voraussagen trafen, so unglaublich falsch lagen sie bei der neuen Apple Watch 7. Vom vorab überall gemunkelten neuen kantigen Design in iPad-Air-Optik keine Spur. Die Watch bleibt so rundlich wie beim Start in 2015. Immerhin bietet die smarte Uhr jetzt ein größeres Display mit 41 und 45 Millimetern. Nutzer freuen sich über knapp 20 Prozent mehr Bildschirmfläche.
Auch überraschend: Während sich die neuen iPads sofort und die neuen iPhones ab Freitag bestellen lassen, bleibt Apple beim Bestelltermin für die Watch 7 im Vagen: "Später im Herbst", erklärte Tim Cook. Offenbar hat es in Asien Produktions-Probleme gegeben.
Was Sie sonst noch über die Watch 7 wissen müssen: Sie lädt jetzt um ein Drittel schneller, neue Gesundheitssensoren fehlen komplett. Für Series-6-Besitzer ein klares Signal: Bitte bis zum Herbst 2022 auf die Apple Watch 8 warten...
Überraschung 3: Der neue Cinema Modus
Wenn der Laie zum Profi-Filmer wird! Der neue Cinema Modus im iPhone-13-Lineup ist DAS Asset der neuen Smartphone-Generation aus Cupertino. Apple ermöglicht damit auch Anfängern einen Wow-Effekt, den man sonst nur aus Kinofilmen kennt: Basierend auf Apple-Studien zur Schärfenverlagerung für Videoaufnahmen von Menschen, Tieren oder Gegenständen erkennt die iPhone-Cam z.B., dass eine Person in den Bildausschnitt hineintritt und fokussiert sie dann. Blickt die Person in die Kamera, wird sie scharf gestellt. Blickt sie aber von der Kamera weg, wird der Fokus automatisch verändert.
Wer sich nicht auf die Automatik verlassen will, hat die Option, den Fokus auch selbst einzustellen. Gleiches gilt für das sogenannte Bokeh-Level in der Fotos-App bzw. bei Apples Filmschnitt-Programm iMovie (iOS).
Überraschung 4: Die Notch wird schmaler, aber auch dicker
Andere Hersteller kommen schon länger mit einem winzigen Loch am oberen Displayrand aus. Apple setzt seit dem iPhone X auf die sogenannte Notch, die Kerbe. Die große Hoffnung vieler iPhone-User: Die Notch verschwindet eines Tages. Doch das wird frühestens im Herbst 2022 beim iPhone 14 der Fall sein. Die neuen iPhone-13-Modelle setzen weiter auf die Kerbe, um an dieser Stelle die TrueDepth-Kamera für Face ID und weitere Funktionen unterzubringen.
In dieser Saison schrumpft die die Kerbe immerhin um 20 Prozent. Das sei durch neue Komponenten und eine neue Position der Hörermuschel realisiert worden, erklärt Apple. Gleichzeitig wächst die Kerbe aber auch etwas in der Höhe. Den Unterschied zwischen der alten und der neuen Notch zeigt diese Vergleichsgrafik von macrumors:
Überraschung 5: Bei den iPhone-Preisen rückt die 2000-Euro-Marke immer näher
Auf dem Grabbeltisch bei Aldi finden sich hin und wieder iPhone-8-Geräte. Doch Apple-Kunden wissen: "To be rich" ist kein Nachteil, wenn man ein nagelneues iPhone der neuesten Generation kaufen möchte. Hier die Übersicht:
iPhone 13 mini
128 GB: € 799,-
256 GB: € 919,-
512 GB: € 1.149,-
iPhone 13
128 GB: € 899,-
256 GB: € 1.019,-
512 GB: € 1.249,-
iPhone 13 Pro
128 GB: € 1.149,-
256 GB: € 1.269,-
1 TB: € 1.729,-
iPhone 13 Pro Max
128 GB: € 1.249,-
256 GB: € 1.369,-
512 GB: € 1.599,-
1 TB: € 1.829,-
Die 2000-Euro-Marke rückt immer näher. Unter dem Strich werden die Preise einiger Modelle maximal 30 Euro im Vergleich zum Vorgänger angehoben. Das klingt moderat. Doch nur noch 171 Euro fehlen jetzt bis zur 2000-Euro-Schallmauer beim iPhone 13 Pro Max mit 1 TB Speicherplatz.
Das neue iPad mini 6 in der Bestausstattung mit 256 GB Speicher (WiFi & Cellular) liegt bei 889 Euro. Ebenfalls kein Schnäppchen. Hier wäre zwischen den 64 GB für 549 Euro und den 256 GB Platz für 128 GB gewesen. Aber natürlich setzt Apple darauf, dass den Kunden 64 GB zu wenig sind – und dass sie dann doch deutlich mehr Geld für 256 GB ausgeben.
Die Watch-7-Preise haben sich konsolidiert und auf Vorjahresniveau eingependelt. Interessant: Die technisch nicht mehr taufrische Series 3 von 2017 bleibt zum für Einsteiger verlockenden Preis von nur noch 219 Euro im Angebot.
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