"Converse war und ist die Marke der Rebellen", versucht Angelika Lübben das Geheimnis des ewig jungen Kleidungsstücks zu erklären. "Chuck Taylor", der schwarz-weiße Klassiker der Company, passt sich mit seinem zeitlosen Design stets an. Dazu könne jeder seinen eigenen Modestil entwickeln, meint Lübben: "Wir wollen die Leute animieren, dass sie aktiv werden". Genau so geht Converse auch Werbung an: Street Art-Sponsering, Musikwettbewerbe, Kampagnen – Hauptsache frisch und kreativ. So können sich bei den "Rubber Tracks" junge Bands um eine Studioaufnahme bewerben – in seiner Heimat hat Converse übrigens sogar eigene Tonstudios.

Für eine November-Partyreihe in München ließ die Schuhfirma mehreren Guerilla Art-Künstlern freien Lauf: Heraus kamen eingestrickte Bäume, bemützte Straßenpoller oder Winter-Graffitis mit dem Partyslogan "Get winterized". Größtes Spektakel 2013 in Deutschland war "CONS Space" in Berlin: Zwei Wochen im Oktober mit Konzerten, Kunst-Workshops und Skateboard-Ausstellungen. Durch die engen Bindungen zur Musik- und Skaterszene sowie zur Streetstyle-Kunst lädt die Marke ihr starkes Image immer wieder auf. Organisiert werde sowas zusammen mit Künstlern und Kreativagenturen, erzählt Angelika Lübben. "Wir holen immer wieder neue Macher mit frischen Ideen ins Boot, arbeiten aber gern auch mit bewährten Agenturen zusammen". Dazu zählen etwa Zeitklang Event, Schröder+Schömbs PR aus Berlin, die "CONS Space" mit organisierten und die Pressearbeit managen, oder die Dresdner Agentur Cromatics.

Der Rebellenschuh wirbt auch klassisch für sich: In Printmagazinen mit starkem Modeteil - "Maxi", "InStyle" oder "GQ" – , Musiktiteln wie "Visions" oder "Intro" beziehungsweise Sneaker- und Indie-Szenemags. Auch Außenwerbung bucht das US-Label, bei Bewegtbild setzt man ganz auf Kino. Die Kampagnen selbst werden zwecks einheitlichem Auftreten stets aus dem Mutterland übernommen, erklärt Angelika Lübben, doch jeder Markt habe gewisse Freiheiten beim Anpassen der US-Kampagnen. Derzeitiges Motto: "Shoes are boring, wear Sneakers".

Converse bringt pro Jahr zwei Haupt- und zwei Nebenkollektionen heraus. Hunderte Modelle sind’s mittlerweile, mit am besten verkaufen sich die der "Pro Leather"- und der "Jack Purcell"-Reihe. Stärkstes Zugpferd ist und bleibt aber der "Chuck Taylor All Star". "Könnte man einen Schuh heiraten, dann wäre es dieser" – so und ähnlich gibt es reihenweise Kommentare auf Internet-Portalen, Schelte findet sich da kaum.

Kritischer sind da Produkttester in puncto Umweltfreundlichkeit: So fand "Ökotest" 2010 bei einer Untersuchung von 15 Damensneakers-Paaren in allen Produkten bedenkliche Inhaltsstoffe. Auf der Website rankabrand.de, die Firmen auf Nachhaltigkeit prüft, rangiert Converse im Mittelfeld. Demnach  achtet der Schuhproduzent beispielsweise darauf, dass die Schuhe kein PVC enthalten und versucht, die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben zu verbessern. Converse erhält die Gesamtnote "C" und liegt damit hinter Timberland und Veja, jedoch vor Birkenstock, Ecco und K-Swiss.