Peoplemagazin:
Die Bunte und 70 Jahre Promis
Das Peoplemagazin Bunte berichtet seit fast 70 Jahren über die Welt der Schönen, Reichen und Mächtigen. Zum Jubiläum erscheint jetzt ein Buch mit den Highlights aus den vergangenen Jahrzehnten.
Das waren noch Zeiten: Maria Schell, unterwegs auf einem Kreuzfahrtschiff. Hildegard Knef auf dem Weg zum Hollywood-Star. Der kometenhafte Aufstieg von Udo Jürgens. Oder die Hochzeit von Schauspieler George Clooney. Und immer dabei: Burdas Peoplemagazin Bunte. Seit nun schon fast 70 Jahren.
Im kommenden Jahr begeht der wöchentlich erscheinende Titel sein rundes Jubiläum – am 1. April 1948 war die erste Ausgabe erschienen. Damals noch unter dem Namen Das Ufer; ab 1954 kam das Heft dann als Bunte Illustrierte an den Kiosk. Zu dem Anlass bringt der Verlag jetzt zusammen mit dem Prestel Verlag eine Chronik heraus, die die deutsche Gesellschaftsgeschichte seit dem zweiten Weltkrieg nacherzählt: Bunte Republik Deutschland (Preis: 39,90 Euro) zeichnet auf 336 Seiten quasi ein Sittengemälde der Rebublik, chronologisch nach Jahrzehnten sortiert, im Original-Layout reproduziert und historisch eingeordnet.
Das Archiv wurde durchforstet
Für den optisch opulent aufbereiteten Wälzer mussten die Macher etwas tun, das im heutigen Digitalzeitalter kaum mehr üblich ist: "Wir gingen mit einem Dokumentar ins Archiv," so Buntes Managing Director Jonas Grashey, der das Projekt initiiert hat. Dabei seien zum Teil unglaubliche, nie veröffentlichte Bilder aufgetaucht. Etwa von Schauspielern, die damals noch nicht sehr bekannt waren, aber später zu Stars wurden.
Mit dabei in den Archiven war auch Patricia Riekel. Sie hat als Chefredakteurin rund 1030 Ausgaben des People-Magazins verantwortet, mehr als jeder andere der verantwortlichen Blattmacher. Und derer gab es viele: Neben Verleger Hubert Burda, der das Heft in jungen Jahren machte, standen unter anderem Lothar Strobach, Franz Josef Wagner und Beate Wedekind an der Spitze.
Der redaktionelle Mix bleibt
Die redaktionelle Mischung, für die inzwischen Chefredakteur Robert Pölzer zuständig ist, ist in weiten Teilen immer noch an das damalige Muster angelehnt: Es geht um Geschichten, die die Gemüter erregen und für Gesprächsstoff sorgen – Liebes- und Leidensgeschichten aus der Welt der Entertainment-Stars, des Adels sowie das Leben von Sporthelden oder Politikern. Die frühen Influencer sozusagen. Nur die Gewichtung habe sich etwas verändert, so Grashey: Zum Tod des ehemaligen französischen Staatschefs Charles de Gaulle im Jahr 1970 berichtete die Bunte auf 14 Seiten. Sehr üppig.
Zwar wollen nicht mehr so viele Menschen das Blatt lesen wie einst. 468.710 verkaufte Exemplare verkaufte die Bunte laut IVW im zweiten Quartal 2017, ein gutes Drittel weniger als zu ihren besten Zeiten – soziale Medien wie Facebook und Instagram sowie das Internet haben, wie bei anderen Printmedien auch, ihre Spuren hinterlassen. Trotzdem ist das Magazin nach wie vor das erfolgreichste Peoplemagazin in Deutschland und Europa.