Corona führt zu neuer Finanzierungslücke

Die massiven Sparmaßnahmen bei der BBC sind Teil eines Finanzierungsdeals, den Tony Hall, der scheidende Director General der Rundfunkanstalt, im Jahr 2015 mit der damaligen Regierung unter David Cameron ausgehandelt hatte. Danach musste die BBC bislang schon 800 Millionen Pfund (887 Mio. Euro) einsparen.  

Die Corona-Pandemie, so heißt es in der BBC-Mitteilung, habe allerdings zu einer weiteren Finanzierungslücke in Höhe von 125 Millionen Pfund (139 Mio. Euro) geführt. Dies dürfte unter anderem daran liegen, dass die Erhebung der Rundfunkgebühr von Briten, die über 75 Jahre alt sind, wegen der Coronakrise bis auf Weiteres verschoben wurde.

Bislang waren alle Briten über 75 Jahre von der Rundfunkgebühr befreit. Die Zahlungen für diese Altersgruppe erfolgten über Steuermittel, die die Regierung an die BBC weiterleitete. Diese Regelung lief allerdings im Juni dieses Jahres aus. Künftig sind nur noch diejenigen Briten über 75 Jahre von der Gebühr befreit, die aufgrund ihrer geringen Rente einen staatlichen Zuschuss, den sogenannten Pension Credit, erhalten.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.