
Reichweiten-Experiment:
Der "Guardian" steigt bei den Instant Articles aus.
"The Guardian" zieht sich aus den Instant Articles bei Facebook zurück. Da ist die Zeitung nicht allein: Auch andere Medien ziehen den Stecker.

Foto: Facebook
Auch die renommierte britische Tageszeitung "The Guardian" will künftig nichts mehr mit den Facebooks Instant Articles zu tun haben. Nach einem Kassensturz und einigen Tests hat sich das Haus nun entschlossen, sowohl bei den Facebook Instant Articles als auch bei Apple News auszusteigen, wie das US-Portal Digiday schreibt. Bis dahin hatte die Zeitung jeden einzelnen online veröffentlichen Artikel auch bei den Plattformen angeboten. Doch das Reichweiten-Projekt ist offenbar gescheitert.
Man wolle sich in Zukunft darauf konzentrieren, die Leser wieder zur vertrauten Leseumgebung des "Guardian" zu leiten. Von dort aus wolle man an einer engeren Leser-Bindung arbeiten und die Community vergrößern, um den erstklassigen Journalismus, den die Medienmarke biete, besser finanzieren zu können, sagte Sprecher der Zeitung gegenüber Digiday.
Der "Guardian" ist dabei in prominenter Gesellschaft, zu den Aussteigern gehören auch "New York Times", "Cosmopolitan" und "Forbes. Viele Medienhäuser hatten sich offenbar deutlich höhere Einnahmen durch die Instant Articles erhofft. Auch in Deutschland scheint das Interesse abgekühlt. Zu Beginn hatten 25 Medienhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das Facebook-Experiment gewagt. Darunter auch Bild.de und Spiegel Online. In der Diskussion um den Nutzen des Dienstes ist auch Facebook nicht unttätig und hat seine Instant Articles mit neuen Features aufgewertet, u.a. auch mit einer Direkt-Anmeldung zu den Newslettern der einzelnen Medienmarken.