Zensus 2011:
Das sind die Radiopreise nach der neuen MA
Vieles neu in der Radiowährung: Vermarkter wie etwa die WDR Mediagroup nutzen die Neuaufstellung der MA auf Basis des Zensus 2011, um ihr Funk-Portfolio neu auszurichten.
Auf null gestellt hat die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) Ende Juli die Reichweitendaten der Radiobranche in der Media Analyse. Vergleiche mit vorherigen Analysen waren kaum möglich. Denn erstmals wurden die Daten der letzten Volkszählung – genannt Zensus 2011 – als Berechnungsgrundlage verwendet. Die "neue" MA Radio basiert auf 1,3 Millionen weniger Deutschen, die 2011 gezählt worden sind. Nun legen die Vermarkter auf dieser Basis die neuen Radiopreise für 2016 fest. Und siehe da: Auch sie nutzen teils die Zeitenwende im Messverfahren, um Kombis und Offerten neu aufzusetzen.
Beispiel WDR Mediagroup: Die WDR-Tochter, Vermarkter der Werbezeiten der beworbenen WDR-Wellen und zugleich größter Gesellschafter des ARD-Vermarkters AS&S, verkündet gar den "Relaunch des Portfolios". Das Radiowerbeangebot bestehend aus den drei Einzelsendern 1Live, WDR 2 und WDR 4 sowie drei Radiokombinationen würden für 2016 "völlig neu aufgestellt" und mit Blick auf den nationalen Markt "neu ausgerichtet", was sich auch in der Preisstellung für das nächste Jahr auswirke. So passen die Kölner die Preise für die werbeführenden WDR-Wellen montags bis freitags von 0,1 Prozent bis zu 15,4 Prozent an, bei den Radiokombinationen um bis zu sechs Prozent. Bei den Tausendkontaktpreisen ergeben sich Veränderungen von 3,1 bis zu 34,4 Prozent. Barbara Wiewer, Geschäftsleitung Marketing und Vertrieb bei der WDRmg, erklärt den Wandel so:
"Die Neuerungen in der Erhebung der Radioreichweiten lassen eine Vergleichbarkeit der Leistungsdaten mit den vorhergehenden Jahren nicht mehr zu. Daher haben wir uns entschlossen, die aktuelle Performance als neue Grundbasis für unsere zukünftigen Bewertungen und Kalkulationen zu nehmen sowie sämtliche vorhergehenden Schwankungen und Entwicklungen quasi auf null zu setzen."
Wiewers Team sei es vor allem wichtig gewesen, den aktuellen Markttrend, die Wirtschaftlichkeit von Radiowerbung national zu bewerten," konsequent umzusetzen". Die kompletten Radiotarife sind online zu finden.
Auch die AS&S Radio legt am Dienstag die Werbepreise für Radioumfelder in den beworbenen ARD-Wellen für 2016 fest. Der durchschnittliche Preis für das zentrale nationale Angebot – die AS&S Radio Deutschland-Kombi - liegt dann bei 19.980 Euro (Montag bis Freitag, 30 Sek), in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das entspricht einem Tausendkontaktpreis von 4,05 Euro. Hier geht es zu den Tarifen. AS&S-Radio-Geschäftsführer Oliver Adrian hält sich ansonsten mit Vergleichen zurück:
"Radio ist eine leistungsstarke Gattung mit hoher Kaufaktivierung und über die Jahre stabilen Nutzungswerten. Mit unserem Vermarktungsinventar sind wir nicht umsonst der Qualitätsführer im Radiowerbemarkt. Daran messen wir uns."
Auch das Privatradiolager hält sich mit Vergleichen eher zurück. Der Hamburger Audiovermarkter RMS zieht bei den Konditionen der RMS Super Kombi - Gegenstück zur AS&S Radio Deutschland Kombi - an den Frankfurtern vorbei. Der 30-Sekunden-Spot kostet 25.680 Euro (Montag bis Freitag, 30 Sek). Hier hat das Team um Unternehmenschef Florian Ruckert alle Tarife für das kommende Radiojahr hinterlegt.