Casinos:
Das Spiel mit dem Werbeverbot
Während die Länder den neuen Glücksspielstaatsvertrag planen, fallen derzeit neue Kampagnen für Casinos auf.
Während der Europäische Gerichtshof kritisiert, mit zu viel Werbung für die Glückspiele werde in Deutschland das Ziel der Suchtbekämpfung untergraben, scheint das Glücksspiel in der Werbung derzeit noch einmal Gas zu geben: Neue Spots für Casinoclub.net oder den Onyx-Poker-Cup laufen an. Auch eine Plakat-Kampagne für ein privates Casino in Neustadt an der Donau startet. Doch bald könnte sich in der Branche einiges ändern. Die Eckpunkte für den neuen Glücksspielstaatsvertrag stehen bereits, im Juni soll er schon zur Unterzeichnung bereit sein. Nur Schleswig-Holstein wollte bisher nicht mitziehen und strebt einen eigenen Vertrag an.
Bei den Sportwetten ist eine Liberalisierung geplant, mit einer überschaubaren Zahl an Konzessionen. Sieben sollen es bundesweit sein. Für private Casinos aber könnte sich die Lage zuspitzen, denn Mehrfachkonzessionen etwa für Spiel-Automaten sollen entzogen werden. Damit würden Spielhallen einen Großteil ihre Automaten abschalten müssen. Außerdem sollen sie nach den bisherigen Plänen nicht mehr werben können, nicht einmal durch auffällige Außengestaltung.
Bis die Pläne in die Tat umgesetzt werden, dreht die Roulette-Kugel sicherlich noch einige Runden. Die Forplay Casinos von der Pfaffenhofener Royal starten in der Zwischenzeit schon einmal eine neue Plakatkampagne. Mit dem Glücksspielstaatsvertrag hat sie aber nichts zu tun, so Geschäftsführer Marco Spitzenberger gegenüber W&V Online, sondern eher mit dem anstehenden "Sommerloch". Das Motiv stammt von Eipi Werbung und wird ab Mitte Mai in Bayern zu sehen sein, sowie in Printmedien und Online geschaltet. Auch als Vorstand des bayrischen Automatenverbands kann Spitzenberger die Veränderungen durch die neuen Regeln noch nicht abschätzen, "allerdings gehen wir davon aus, dass sich für uns nichts ändert."
Online-Casinos dürfen eigentlich nicht im TV werben, aber es gibt sie, die Werbe-Schlupflöcher. Casinoclub macht es vor. Derzeit läuft ein Spot für die Online-Casinoschule, die vom Casino nur ein paar Buchstaben entfernt ist. Statt Casinoclub.de wird Casinoclub.net beworben.