Das Erste wappnet sich gegen Springer-Kritik
Seit Mai verschickt "Bild" detaillierte Fragenkataloge an die ARD. Der öffentlich-rechtliche Sender befürchtet eine publizistische Attacke und bereitet intern Gegenmaßnahmen vor.
Mit detaillierten Fragen wenden sich "Bild"-Redakteure seit Mai an die ARD. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge soll es sich bisher um fünfzig bis sechzig Fragenkataloge zu insgesamt rund zwanzig Themen gehandelt haben. Tenor der Anfragen, so die "SZ", sei "eine sehr kritische Haltung der 'Bild'-Leute zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk".
Vermutet wird deshalb innerhalb der ARD, dass "Bild" eine Artikelserie starten könnte, in der das Gebührenfernsehen attackiert wird. Wie darauf öffentlich reagiert werden soll, ist derzeit Gegenstand breiter Diskussionen innerhalb der ARD, schreibt die "SZ". Eine dezidierte "Anti-'Bild'-Kampagne" wird es allerdings nicht geben, dagegen haben sich besonders die Intendanten Peter Boudgoust (SWR) und Ulrich Wilhelm (BR) ausgesprochen. Möglicherweise kommt es aber zu einer Fernsehrunde mit Frank Plasberg zum Thema. Radiostationen könnten zudem mit einer Call-In-Sendung auf mögliche Vorwürfe gegen die Vielzahl der ARD-Rundfunksender antworten. Sicher ist, dass sich die ARD, falls nötig, mit Richtigstellungen im Programm gegen unwahre Behauptungen wehren wird.